JUBILÄUM!!! 1000 (und eins) Beiträge im Recrutainment Blog! Rückblick auf und Zwischenfazit von 9,5 Jahren HR-bloggen…

Oh Mann, das gibt es ja wohl nicht! Da schreibe ich Anfang der Woche fleißig an einem Blogartikel und im Eifer des Gefechts übersehe ich dabei doch glatt, dass es sich um den 1000sten Post im Recrutainment Blog handelt…!

Deshalb nehme ich jetzt quasi den 1001sten zum Anlass, um mal ein paar Minuten innezuhalten und kurz zurückzublicken. Nein, es wird kein Märchen aus Tausendundeinem Blogartikel… ;-)

1001_Blogartikel

Ein ganz kurzer (…;-)) Blick zurück: Warum bloggen wir?

Nein, reich macht bloggen nicht. Das vorweg. Warum dann?

Angefangen hat alles im Februar 2007. Ich bin selber ein wenig baff, dass es inzwischen bereits 9,5 Jahre sein sollen. Ich blogge länger als ich verheiratet bin… ;-) Wenn man heute immer noch Diskussionen über das “neuartige” Kommunikationsinstrument Blog führt, dann fällt es einem in der Tat oft schwer zu glauben, dass man es selber ja quasi schon immer macht…

Warum habe ich mal angefangen zu bloggen? Nun, ich bin ganz ehrlich. Damals hatten wir einen Unternehmenswebsite, die auf einem selbstverbrochenen, für eigentlich einen ganz anderen Zweck gebauten und leider nicht wirklich komfortabel zu bedienenden Content-Management-Framework stand. Jedes Mal, wenn ich etwas neues über CYQUEST kommunizieren wollte – neues Projekt, Veranstaltung, was auch immer – war das eine echte technische Herausforderung.

Also haben wir 2007 einfach mal flott ein WordPress-Theme installiert, rudimentär optisch auf CYQUEST angepasst und los ging´s. Die (HR-)Welt durch das bloggen zu verbessern? Nein, darum ging es anfangs nicht. Ich brauchte ein Tool, das ich selber pflegen und bespielen konnte, um uns selbst ein Schaufenster zu schaffen.

Für diesen Zweck verwenden wir den Recrutainment Blog (ja, ich sage “der” Blog, auch wenn es manche Puristen quält, die Blogs mit “das” titulieren – nun lt. Duden geht beides…) auch immer noch. Wenn wir ein neues Projekt fertiggestellt haben, dann stellen wir das in aller Regel zuerst und vor allem ausführlich im Blog vor. Wäre bei inzwischen rund 15000 bis 20000 Lesern im Monat ja auch n büschen blöd, das nicht zu tun… Für CYQUEST ist der Recrutainment Blog also auch ein wichtiger Kanal für unsere eigene Unternehmenskommunikation.

Aber so großartig das Zeug, das CYQUEST macht, natürlich ist…, damit kommt man nicht auf die Reichweite, für die der Recrutainment Blog inzwischen steht. Eigene Projekte machen in Summe vielleicht noch 10% des Contents aus, über den wir berichten.

Was sind unsere Themen?

Die anderen 90% setzen sich aus einem großen Strauß an Themen zusammen. Wichtig ist dabei allerdings, dass diese (quasi) alle irgendwie zu dem, womit wir uns bei CYQUEST auseinandersetzen, in Bezug bringen lassen.

Die große thematische Klammer des Recrutainment Blogs ist dabei ganz sicher die Frage, wie letztlich die Passung erhöht werden kann: Passung zwischen Bewerber und Unternehmen, zwischen potentiellem Kandidaten und Berufsbild, zwischen jungen Menschen und passenden Studiengängen und so weiter.

Die Begrifflichkeit “Passung” oder auch “Fit“, “Match“, “Treffer” oder was weiß ich wie genannt, spielt also eine ganz zentrale Rolle. Aber um diesen Kerngedanken ziehen wir dann im Recrutainment Blog unterschiedlich große konzentrische Kreise.

Instrumente der Personalauswahl sind dabei sicherlich ein sehr naheliegendes Thema – auch letztlich nicht so verwunderlich, weil etwa die Entwicklung von psychologischen Auswahltests und sog. “Online-Assessment”-Verfahren ja auch ein Geschäftsbereich von CYQUEST ist.

Aber auch die Selbstauswahl spielt im Recrutainment Blog eine große, rein quantitativ wahrscheinlich sogar noch gewichtigere Rolle. Selbsttests, Self-Assessments, Matching-Verfahren, aber auch Instrumente zur Berufs- und Studienorientierung, all das findet man in Form von Case-Studies, in Form von Interviews, Gastartikeln und teilweise mit beträchtlichem akademischen Anspruch geschriebenen Analysen in üppigster Form.

Mich würde es beispielsweise sehr wundern, wenn es irgendwo eine umfangreichere Bestandsaufnahme rund um das Thema Matching gibt als hier. Vor allem sind wir bei all der “Berichterstatterei” immer auch bestrebt, Themen – wie etwa dem Buzzword “Matching” oder auch unserem thematischen Namensgeber “Recrutainment” – eine definitorische Struktur zu geben. Buzzwords gibt es immer wieder reichlich, aber das Ganze macht immer nur dann Sinn, wenn man diese auch “irgendwie in der gleichen Sprache” diskutiert. Wir empfinden es durchaus als “Auftrag”, dass – um beim Beispiel zu bleiben – nicht auf einmal alles “Matching” ist, nur weil sich der Begriff gerade so schön als Dosenöffner eignet…

Hierbei haben wir durchaus den Eindruck, dass diese Mühe belohnt wird – nein, nicht monetär. Die Bezahlung des Bloggers ist Aufmerksamkeit. Klar, zunächst mal innerhalb der eigenen Filterbubble, aber zuweilen eben durchaus auch (deutlich) darüber hinaus:

2014 etwa rief ich zum “Jahr der Berufsorientierung” aus. Der Blogparade folgten mehrere Dutzend Beiträge quer durch die Blogosphäre, aber auch “alte Medien” wie die einschlägigen HR-Magazine und -Zeitschriften sowie generalistische (Leit-)medien griffen das Thema auf. 2015 folgte das “Jahr der Kandidaten!?“. Auch hier – so mein Eindruck – eine große Aufmerksamkeit, die auf die Thematik “Umgang mit Bewerbern” oder neudeutsch “Candidate Experience” gelenkt werden konnte.

Wir haben schon das Gefühl, dass wir Themen, natürlich solchen, die uns am Herzen liegen, aber eben auch solche, wo wir Handlungsbedarf sehen, durch den Recrutainment Blog Schwung verleihen können. Und das ist ein starker Antrieb.

Was waren Highlights in 9,5 Jahren Recrutainment bloggen?

Das ist natürlich eine gemeine Frage. So wie: Welches deiner Kinder magst du am liebsten?

Aber klar, es gab schon ein paar Beiträge, die aus meienr Sicht besonders waren. Und natürlich gibt es auch ein paar objektive Kriterien wie Reichweite, Seitenaufrufe etc., die manche Posts aus der Menge herausragen lassen. Wenngleich man dazu sagen muss, dass beides nicht unbedingt immer zusammenhängen muss: Da schreibt man sich manchmal für einen Beitrag die Finger wund, recherchiert tagelang, trägt Material zusammen und drückt erwartungsfroh irgendwann auf “veröffentlichen”. Und dann kommt, naja sagen wir mal, “verhaltene Resonanz”. Das eine oder andere hingeworfene Fundstück hingegen – in letzter Zeit kurioserweise häufig bemerkenswerte Fundstücke aus dem “fleischverarbeitenden Gewerbe” – dreht richtig hoch und wird so viral, dass es nicht nur zigtausend mal aufgerufen und geteilt wird, sondern irgendwann dann auch von den “alten Medien” aufgegriffen und noch viraler wird…

Fleischbeschau_SPIEGEL

Aber gut: So ist das eben bzw. beides gehört zum bloggen dazu.

Was waren denn nun meine Highlights bzw. was waren Beiträge, von denen ich mir einbilde die inhaltliche Diskussion “vorangebracht” zu haben?

Da waren erstens einige zum Thema “Cultural Fit“, z.B. “Es gibt keine „gute“ Unternehmenskultur! Höchstens passende. Aber welche passt?” oder “Unternehmenswerte und -kultur als nächstes großes Ding in Recruiting und Employer Branding? (Leider) noch nicht ganz…“.

Auch die Frage, ob und wie möglicherweise in Zukunft das Recruiting von Maschinen übernommen wird, hat im Recrutainment Blog regelmäßig sehr hintergründige Beiträge provoziert, etwa “(Chat-)Bots im Recruiting? Denkt doch mal weiter!” oder “Digitales Wettrüsten – verhandeln bald Bots miteinander aus, wer eingestellt wird?“.

Wie oben schon beschrieben, liegt mir die Frage, wie sich die berufliche Orientierung verbessern ließe, sehr am Herzen. Auch hierzu finden sich neben der angesprochenen Blogparade zum Jahr der Berufsorientierung etliche Beiträge im Blog wie z.B. “Berufs- und Studienorientierung: Gibt´s da nicht ´ne App für? Ja, z.B. Interessentests. Und die werden hunderttausendfach genutzt.

Natürlich gibt es auch eine ganze Menge Themen, für die wir einfach aufgrund unserer Erfahrung und eigenen Historie eine gewissen Deutungshoheit beanspruchen. Zu nennen wäre hier beispielsweise die Themen “Recruiting Games” (“Was sind eigentlich „Recruiting-Games“? Was nicht…? Und wie verbreitet sind diese?“), “Matching” (Artikelserie: “Matching als DAS HR-Trendthema – und jede Menge spannende Start-Ups dazu…“) oder natürlich Auswahltests (“Warum die Bahn bei der Azubi-Auswahl nicht mehr (so stark) auf Schulnoten setzt. Und es gute Gründe dafür gibt…“).

Auch (natürlich!) tagesaktuelle Themen wie “Vereinbarkeit” (“Vereinbarkeit… Unternehmen müssen Modelle schaffen. Und das Bewusstsein muss sich wandeln…“, “Sehr privat, geht aber trotzdem viele an: Kinder, Karriere und Leben – ein Plädoyer gegen die Angst“) oder “Zuwanderung” beschäftigen uns. Insbesondere dann, wenn diese Themen noch einen direkten Bezug zu unseren CYQUEST Kernkompetenzen haben. Hierfür zu nennen wäre etwa beispielhaft die Frage, ob und wie man eigentlich vorhandene Kompetenzen von Flüchtlingen und Migranten feststellen und messen kann, um diese möglichst gut in den Arbeitsmarkt (und damit die Gesellschaft) integrieren kann (“Kompetenzcheck bei Asylbewerbern – spannende Ergebnisse aus einem Pilotprojekt des Arbeitsmarktservice Österreich (AMS)“).

Auch wenn es mir – ich hoffe mit Augenzwinkern gemeint – den “Vorwurf” eingebracht hat, zuweilen “politisch überkorrekt” zu sein, ist auch das Thema “Sexismus” bzw. konkreter “sexistische Personalkommunikation- und werbung” durchaus ein häufiger Gast bei uns. Beispiele? Gern: “„Du spielst gern an Nippeln?“ Sexismus ist alltäglich, auch im Personalmarketing” oder die “legendäre” Entgleisung des österreichischen Bundesheers Ende 2009.

Sexismus_Personalmarketing

Natürlich ist der Recrutainment Blog auch ein “Tech-Blog”, wenngleich man diesen Begriff im HR-Kontext etwas anders auslegen muss als üblich… Deshalb nehmen wir uns auch regelmäßig neue Technologien, Anwendungen und Apps vor und klopfen sie auf Funktionsweise, vor allem aber auf Potential für die Personalgewinnung ab.

Hiermit meine ich z.B. die Themen Virtual Reality und Augmented Reality, wo der Recrutainment Blog wahrscheinlich – zumindest soweit ich es überblicke – die größte Beitragssammlung im deutschsprachigen Raum bietet. Siehe etwa: “Virtual Reality meets Ausbildungsmarketing. Slideshare zum aktuellen Stand mit zahlreichen Beispielen” oder auch “The future is now – Löst „Holoportation“ die physischen Grenzen des beoachtungsbasierten Assessments auf?” Aber auch Apps wie Boomerang (“boomerang. Neue App von Instagram produziert „Ein-Sekunden-Videos im Loop“. Auch für Personalmarketing interessant?“), Periscope (“Authentisches Arbeitgebermarketing: In Livestreaming-Apps wie Meerkat oder Periscope stecken ungeahnte Möglichkeiten“) oder Vine (“Kein Aprilscherz, sondern geile Idee: Stellenanzeigen in Form von Vine-Videos bei VOITH. Interview mit Robindro Ullah“) schauen wir uns vor diesem Hintergrund immer recht früh an und bereiten es thematisch auf. Nein, PokémonGo haben wir nicht verbloggt, da waren andere schneller, aber gepasst hätte das auch ganz gut…

Wir sind dabei nicht unbedingt der “Haudrauf-Blog”. Wir sind ja selber auch Umsetzer und wissen von daher auch, was alles auch mal schief gehen oder nicht ganz optimal laufen kann. Da muss man dann meines Erachtens auch nicht auf alles draufhauen, was man selber vielleicht nicht ideal findet.

Aber weichgespült gibt es hier auch nicht. Wenn wir etwas wirklich kritisch finden, dann wird das auch so benannt (siehe etwa: “Einwurf: Das neue kununu – und die Gefahr der ´ADAC-Falle´” oder “Ausbildung.de: Mit Berufscheck Traumberuf finden. Eine kritische Würdigung“).

Und schließlich ja gibt es im Recrutainment Blog natürlich die Kategorie “Fundstücke”… Nicht nur die verschiedenen Fleischbeschauen verschiedener Metzgereien ragen hier heraus, ich glaube auch die Kreissparkasse Birkenfeld weiß was mit dieser Kategorie anzufangen. Dass dabei zuweilen auch sehr spannende Jobprofile wie “Weinsomalier“, “Office-Oma” oder “Abteilungsleiter Hund/Katze“, gern auch auf 450.000 Euro-Basis zutage gefördert werden, ist unterhaltsam und bringt viiiel Traffic.

Wein_Somalier_3

Fahrer_450000

Apropos Traffic…

Inzwischen erreicht der Recrutainment Blog pro Monat zwischen 10000 und 15000 Nutzer, die zwischen 15000 und 20000 Seitenaufrufe produzieren. Die “erfolgreichsten” Beiträge kommen dabei auf hohe vier-, teilweise fünfstellige Aufrufzahlen. Diese allerdings erfolgen bei manchen sehr punktuell, bei manchen kontinuierlich über lange Zeiträume. Man kann hier schon häufig den sog. Long-Tail of Communication beobachten. Man schreibt als Blogger nämlich zumeist nicht für den Augenblick, sondern für einen (sehr) zeitversetzten Konsum des Inhalts… Trafficlieferant Nummer 1 an dieser Stelle ist und bleibt Google…

So. Nun habe ich das Jubiläum aber ausgiebig gewürdigt. Ich hoffe, Ihr bleibt dem Recrutainment Blog gewogen. Ich mache jetzt Schluss, muss noch bloggen…

In sechs Monaten haben wir ja schon wieder was zu feiern, dann wird der Blog 10!

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