Die Entwicklung von internetgestützten Auswahltests zur Bewerbervorauswahl ist ja eines unserer Haupttätigkeitsfelder, über das wir hier immer wieder schreiben. Zahlreiche Unternehmen, vor allem die Großen wie Allianz, Airbus, Covestro, E.ON, EDEKA, Daimler, Lufthansa, Deutsche Telekom oder TARGOBANK, aber in deutlich zunehmendem Maße auch mittelständische Firmen, etwa Wieland-Werke, Fielmann, TenneT, Harting oder Brillux, setzen Online-Tests im Rahmen ihrer Recruitingprozesse ein.
Für alle Interessierten – insbesondere solche, die kurz davor stehen ein Online-Assessment zu durchlaufen – möchte ich an dieser Stelle einmal zusammenfassen was man unter einem Online-Assessment versteht, wie typische Aufgaben aussehen und wie man sich auf das Durchlaufen eines solchen Testverfahrens vorbereiten kann.
Online-Assessments sind internetgestützte Instrumente zur Beurteilung und Vorhersage beruflich relevanter Variablen zur Abschätzung der Eignung.
Sie kommen oft dann zum Einsatz, wenn Unternehmen mit einer sehr großen Anzahl an Bewerbungen umzugehen haben. Dies ist häufig bei Auszubildenden-, Dualstudierenden- und Traineestellen der Fall.
Was wird getestet?
Darin werden in den meisten Fällen verschiedene Testverfahren systematisch und je nach beruflicher Ausrichtung kombiniert. Das heißt ein Bewerber für das Supply-Chain-Management Traineeprogramm bei der Firma X wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine andere Testzusammenstellung durchlaufen, als ein Bewerber für die Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement bei der Firma Y.
Ein beispielhaftes Testspektrum, welches bei einem unserer Kunden für die Auswahl von Trainees im Einsatz ist, zeigt folgende Übersicht:
- Diagrammanalyse: Der Fokus liegt hierbei auf dem richtigen Analysieren und Interpretieren von Diagrammen und Schaubildern. Kandidaten müssen dabei komplexes abstraktes Material anhand der grafischen Abbildung inhaltlich verstehen und hieraus richtige Schlussfolgerungen ableiten.
- Planungsaufgabe: Bei der Planungsaufgabe stehen die Testkandidaten vor der Aufgabe, einen Mitarbeiter, der kurzfristig ausgefallen ist, zu vertreten. Dabei ist unter Zeitdruck und verschiedenen Störeinflüssen (Telefonanrufe) ein Plan zu erstellen.
- Englisch: Bei diesem Verfahren geht es darum, einen englischsprachigen Textstimulus unter Zeitdruck zu lesen, inhaltlich zu verstehen und nachfolgend sieben sich darauf beziehende Verständnisfragen zu beantworten (Subtest A). In Subtest B (Word-Fluency) werden sieben verschiedene Begriffe aus dem Text herausgegriffen, die jeweils durch maximal sinngleiche englische Begriffe ersetzt werden sollen.
- Ist-Soll-Zahlen: Bei diesem Verfahren geht es darum, in relativ knapper Zeit viele sehr ähnliche visuelle Reize zu vergleichen und durch schnelles einfaches Kopfrechnen, die abweichenden Zahlen zu identifizieren.
- Zahlenreihen: Den Kandidaten wird eine Zahlenreihe dargeboten, die nach einer bestimmten Regel aufgebaut ist. Es ist die Aufgabe der Kandidaten die Regel zu erkennen, nach der das Reizmaterial aufgebaut ist und diese Regel fortzuführen.
- Rechentextaufgaben: Bei dem Mathematiktest für Leute, die sich für ein duales Studium bewerben, kommen verschiedene Themenbereiche wie Textaufgaben, Trigonometrie, Integralrechnungen, Ableitungen und Matrizen zum Einsatz.
- Textanalyse: Die an die Kandidaten gestellte Aufgabe besteht darin, einen Textstimulus unter Zeitdruck zu lesen, inhaltlich zu verstehen und nachfolgend sich darauf beziehende Aussagen hinsichtlich ihrer Richtigkeit zu beurteilen.
Als Nutzer wird man während des Durchlaufens der einzelnen Tests immer ganz genau darüber informiert, was als nächstes passiert und was einen im Test erwartet. Dazu gehört auch, dass immer eine Beispielaufgabe präsentiert wird, die man sich ganz in Ruhe ansehen kann.
Der Schwerpunkt der Testung liegt bei Online-Assessments meistens auf der Überprüfung sog. „berufsbezogener kognitiver Leistungsfähigkeit“, also der Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken. Häufig werden auch wissensbasierte Leistungstests eingesetzt (etwa zum technischen Verständnis, Mathematik- oder Sprachkenntnissen). Zwar seltener, aber immer öfter, ist der Einsatz berufsbezogener Persönlichkeitstests (wer einen solchen mal ausprobieren möchte, der kann dies kostenfrei auf ZEIT Campus tun…).
Bei der Bearbeitung der Aufgaben läuft in den meisten Fällen eine Uhr mit (außer bei Persönlichkeitstests) und man hat eine gewisse Zeitspanne, in der man die Aufgaben bearbeiten kann.
Wichtig ist dabei, dass man sich nicht verrückt macht, wenn man nicht alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit geschafft hat. Leistungstestverfahren sind im Allgemeinen so konzipiert, dass nur sehr wenige Menschen alle Aufgaben innerhalb der Zeitvorgabe lösen können. Entsprechend kann es sein, dass man ein sehr gutes Ergebnis erzielt, obwohl man nicht alle Aufgaben gelöst hat.
Zur Beurteilung der Ergebnisse wird nämlich die Anzahl der gelösten Aufgaben ins Verhältnis zu den Ergebnissen einer Vergleichsgruppe gesetzt. Je nach Beruf/Position auf die man sich beworben hat, kommen auch unterschiedliche Vergleichsgruppen zum Einsatz.
Schummeln?
Wir werden häufig gefragt, ob Online-Assessments nicht manipulierbar sind. Das kann man natürlich nie komplett verhindern, es gibt aber einige Sicherungsmechanismen, die das Schummeln ziemlich erschweren.
Ferner führen viele Unternehmen in den nachfolgenden Auswahlschritten durchaus noch einmal sog. „Re-Tests“ zur Kontrolle durch oder lassen sich vom Kandidaten schriftlich bestätigen, den Test ohne Schummeln absolviert zu haben.
Schummeln ist also keine gute Idee…
Aber was kann man als Bewerber denn stattdessen unternehmen, um sich gut auf das Online-Assessment vorzubereiten? Ein paar Tipps haben wir da natürlich auch auf Lager.
Eine gute Möglichkeit, sich mit typischen Aufgabenformaten in Leistungstests vertraut zu machen, ist übrigens auch das Buch „Auswahlverfahren bei Top-Unternehmen“, welches vom Karrierenetzwerk squeaker.net herausgegeben wurde.
Und von Zeit zu Zeit bieten auch wir im Rahmen von Seminaren die Möglichkeit, sich auf Online-Assessments vorzubereiten – so wie an der HAW Hamburg in einem vom Careerservice organisierten Seminar für Studierende und Alumni der Hochschule.
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