Es mangelt an Transparenz, Orientierung und Realistic Job Preview!!! Was die #GenZ so über Arbeit, Karriere und Berufseinstieg denkt…

Über die (sog.) GenZ gibt es viele Meinungen… Auch und insb. im Hinblick auf deren Einstellung zu Arbeit an sich, zu Karriereambitionen und Berufseinstieg.

Ich persönlich glaube ja (auch weil es für die dieser Altersgruppe oft angedichteten „Merkmale“ so gut wie keine empirische Evidenz gibt), dass es die GenZ so gar nicht gibt. Viele Dinge, die aktuell unter der Überschrift „GenZ“ diskutiert werden und dieser auch als Einstellung/Eigenschaft angedichtet wird, dürften in Wahrheit allg. Zeitgeist sein. D.h. es gilt für fast alle. Nur dass die GenZ eben neu im Spiel ist, weshalb viele diesen Zeitgeist als ein GenZ-Phänomen wahrnehmen…

Gleichwohl ist es sicherlich interessant sich damit zu beschäftigen, was junge Menschen so umtreibt, welche Sorgen und welche Wünsche sie haben, um sich so auch fundiert die Karten legen zu können, wie man damit denn umzugehen gedenkt.

Darum ist es gut, dass gelegentlich auch mal jemand genauer hinschaut und dazu Untersuchungen durchführt.

Nun liegt eine interessante Befragung von LinkedIn dazu vor. Hierfür hat das Marktforschungsunternehmen YouGov im Auftrag von Linkedin online zwischen dem 4. und 18. April 2023 2499 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 28 Jahren befragt.

🔊 Die zentralen Befunde zeigen, dass es v.a. DRINGENDEN Handlungsbedarf bei der beruflichen Orientierung gibt! Gut, das Recrutainment Orakel sagt das ja schon seit Jahr(zehnt)en, aber gut, fühle ich mich halt bestätigt…

Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung:

– 52 Prozent wünschen sich eine solide berufliche Karriere

– 57 Prozent können sich vorstellen mehr als zehn Jahre bei einem Arbeitgeber zu bleiben (allerdings nur, wenn sie das Gefühl haben, den richtigen Job gefunden zu haben)

– 83 Prozent der jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sagen von sich, dass sie bereit sind, hart zu arbeiten, wenn das Gehalt stimmt

– 35 Prozent geben an, dass Work-Life-Balance von großer Bedeutung ist

– 52 Prozent sind bereit, Belastungen wie Überstunden, Erreichbarkeit nach Feierabend oder einen Umzug in Kauf zu nehmen

– 27 Prozent geben an, aufgrund der anhaltenden Krisen beim Eintritt in die Arbeitswelt mental überfordert zu sein

– 20 Prozent fühlen sich sogar „hoffnungslos“

– 43 Prozent fühlen sich bei der Suche nach Stellen überfordert

– 45 Prozent wissen nicht, wo sie damit anfangen sollen

– 58 Prozent finden die Anforderungen bei Stellenanzeigen unrealistisch

– 57 Prozent wünschen sich klare, einfache Beschreibungen, um zu verstehen, was sich hinter ausgeschriebenen Jobs verbirgt

– 54 Prozent wollen mehr Transparenz hinsichtlich Gehalt und Entwicklungsmöglichkeiten

– 64 Prozent der jungen Arbeitnehmer schnell Karriere machen

Man erkennt, dass es offenkundig nach wie vor insb. bei der Transparenz bzgl. beruflicher (Einstiegs-)optionen mangelt und – uns das ist wirklich äußerst sorgebereitend – dies junge Menschen massiv überfordert und belastet. Ähnliche Befunde förderten ja auch schon andere Untersuchungen zu Tage, z.B. eine Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem letzten Jahr.

Hier ist zwar über die 10er-Jahre einiges verbessert (wohlgemerkt von extrem niedrigem Niveau kommend), aber offenkundig auch durch die Corona-Jahre wieder erheblich zurückgeworfen worden.

Darum: Wir müssen da dran bleiben. In der beruflichen Orientierung liegt einer der Schlüssel zur Bewältigung des Arbeitskräfte- und Nachwuchsmangel-Problems…

Liebe Unternehmen und Hochschulen, investiert in Realistic Job-/Study Preview, Transparenz und Orientierungshilfen wie Matching-Tools, virtuelle Berufs-/Studienberatung etc.

Die Zielgruppe wird es euch danken (siehe Azubi Recruiting Trends 2022)…

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