Wenn die Stellenanzeige als Selbsttest fungiert: Das historische Fundstück zum Wochenende

Das letzte Fundstück hier im Blog ist nun ja schon eine ganze Weile her… Umso mehr freue ich mich, euch heute mit einem wirklich richtig guten Exemplar ins Wochenende entlassen zu dürfen.

🙏 Mein besonderer Dank für dieses Fundstück geht an Matthias Schmidt-Stein, Redaktionsleiter der Personalwirtschaft, der dieses vor ein paar Tagen bei LinkedIn veröffentlichte.

Eine Besonderheit des Fundstücks: Es stammt aus dem Jahre 1974! Ja genau, da wurde Deutschland zum vor-vorletzten Mal Fußball-Weltmeister. Und ich wurde zwei… ;-)

Und es zeigt, dass man auch damals (vielleicht gerade damals?) schon wirklich gutes Personalmarketing zu machen im Stande war. Gut, ich konnte nicht verifizieren, ob es diese Stellenanzeige wirklich gegeben hat noch konnte ich auf die Schnelle herausfinden, ob es die Firma “Prima Brot” in Frankfurt gab (man muss ja in Zeiten von (Deep) Fakes sehr vorsichtig bei sowas sein…), aber das tut der Aussage hier eigentlich keinen Abbruch.

Denn selbst, wenn die Anzeige nicht echt sein sollte, ist sie bemerkenswert, bemerkenswert gut.

Warum? Nun sicher nicht wegen des Designs. Und sicher auch nicht wegen der vorbildlichen Berücksichtigung des AGG (gab es so damals ja auch nicht…). Sondern weil die Stellenanzeige im Grunde ein sehr frühes und analoges Self-Assessment (oder in der Terminologie der Klassifikation aus dem Buch “Recrutainment” konkreter ein “Matching-Tool”) ist.

Die kriteriengeleitete Abfrage von Merkmalen regt die Reflexion an und sorgt für eine Verbesserung der Selbstauswahl. LeserInnen, die die dort formulierten Fragen lesen, beziehen diese auf sich, fragen sich, wie sie das sehen würden und bekommen sogar das Matching-Resultat auch gleich mitgeteilt (wenn alles mit “ja” beantwortet -> Passung, wenn nicht -> evtl. überdenken, ob man sich bewerben sollte…).

Heute würde man das natürlich anders machen, ausgefuchster, digital, algorithmisch, mobiloptimiert – siehe hierzu etwa die etlichen aktuellen Beispiele für Matching-Tools

…aber das Prinzip ist das gleiche. Das ist im wahrsten Sinne zeitlos, denn früher war vielleicht mehr Lametta, aber Passung ist ja immer… 😋

In diesem Sinne: #TGIF!

2 Gedanken zu „Wenn die Stellenanzeige als Selbsttest fungiert: Das historische Fundstück zum Wochenende

  1. So einfach kann es sein! Heute ist im HR nur noch Lametta – siehe LinkedIn :-)
    Die großen Innovationen – die HR wirklich nach vorne gebracht haben – liegen doch teils 15 Jahre und länger zurück. OK, wenn man Clubhouse und New Work als Innovation bezeichnet, dann stimmt das natürlich nicht.

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