Fundstück zum Wochenende: Schlechte Bezahlung, mies gelaunter Chef. Schonungslos ehrliche Stellenanzeige (und was man davon lernen kann)

Kürzlich saß ich mit dem Geschäftsführer eines größeren Cateringunternehmens zusammen und er berichtete mir davon, dass es „nicht leichter“ geworden sei, Personal zu finden (War for Talent, soweit so bekannt…), aber auch dass die Gastro-Branche es insgesamt immer noch nicht hinbekommt, zeitgemäß um eben jenes Personal zu werben.

Wobei „werben“ möglicherweise auch genau das Problem ist.

Immer noch wird entweder mit dem Glamour der großen weiten Welt geworben oder man versteckt sich hinter den schillernden (aber eben vollkommen berufsuntypischen) Images der Fernsehköche oder Traumschiff-Besatzungen.

Und dann wundert man sich, dass viele mit der harten Berufsrealität, bestehend aus „serviceorientierten Arbeitszeiten“, Stress, zuweilen „zackigem Umgangston in der Großküche“ und vielfach ausbaufähiger Bezahlung nicht klar kommen und schnell wieder die Segel streichen.

Der Ausweg?

Nun, dieser könnte in Content Marketing bestehen, also der Erzählung realistischer Geschichten rund um die entsprechenden Berufsbilder. Es gibt kaum einen Unternehmensbereich, der derart prädestiniert für Content Marketing ist, wie der Bereich HR. Denn wenn im Unternehmen irgendwo Geschichten geschrieben werden, dann durch Mitarbeiter bei der Ausübung ihrer Tätigkeit.

Zwar hat sich die Kommunikation im Zusammenhang mit der Personalgewinnung – Employer Branding und Personalmarketing – in den letzten Jahren zaghaft in diese Richtung bewegt, aber seit ich vor beinahe fünf Jahren schrieb, dass das Buzzword Content Marketing für HR doch eigentlich ein alter Hut sei, ist in Summe doch erstaunlich wenig passiert.

Das klassische Employer Branding ist sicherlich nicht tot. Aber es wird doch langsam Zeit, dass es geboren wird…

In diesem Zusammenhang empfehle ich immer wieder gern einen Blick in ein Recrutainment Fundstück aus dem Frühjahr 2013 (das ist inhaltlich nach wie vor brandaktuell, nicht nur weil Bots darin vorkommen…;-)).

Und wenn kein Content Marketing?

Dann hilft vielleicht schonungslose Ehrlichkeit weiter.

Und damit wären wir beim heutigen Fundstück, mit dem ich Euch in ein maximal vorweihnachtliches Wochenende entlassen möchte. Denn wenn man keine Geschichten zu erzählen hat, dann kann man potentiellen Bewerbern wenigstens reinen Wein einschenken…

(Vielen Dank an dieser Stelle an den unbekannten Leser-Reporter der „20 Minuten“, der dieses Fundstück im „Amtsblatt des Kantons Zug“ entdeckte und an Jörg Buckmann, der es dann aus der Schweiz in die hiesigen Twitter-Kanäle streute…).

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