Vor kurzem habe ich in einem meiner letzten Fundstücke noch uns Employer Brander ein wenig auf die Schippe genommen für unser fortwährendes Buzzword Bingo (wer den kleinen Robot nochmal plappern hören möchte, hier entlang). Doch natürlich sind wir in dieser Disziplin nicht allein. So versetzt das Thema (Buzzword?) „Content Marketing“ momentan die Werberszene in allerlei Aufruhr. Content Marketing ist DIE neue Sau, die die Schwarze-Rollkragen-Branche momentan durchs Dorf treibt.
Bevor ich zu langen Elogen ansetze, was Content Marketing ist, reicht eigentlich ein Stichwort: Stratos.
(© Red Bull GmbH.)
Die Inszenierung des Sprungs von Felix Baumgartner aus knapp 39.000 Metern Höhe durch Red Bull im letzten Oktober gilt als Ausgangspunkt des Hypes. Content Marketing dreht sich also kurz gesagt darum, über Inhalt Marketing zu machen oder wie es aktuell auf Wikipedia definiert wird:
Im Gegensatz zu werbenden Techniken wie Anzeigen, Banner oder Werbespots, stellen die Inhalte des Content Marketings nicht die positive Darstellung des eigenen Unternehmens mit seinen Produkten in den Mittelpunkt, sondern bieten nützliche Informationen, weiterbringendes Wissen oder anziehende Unterhaltung.
Da stellt sich uns Personalmarketing-Fuzzies dann allerdings wirklich die Frage: WAS ist daran denn jetzt sooo revolutionär. Ja klar, der Sprung aus 39.000 Metern, der war spektakulär und die Markeninszenierung von Red Bull drumherum auch. Selbstverständlich hat HR in der Regel keine Geschichten vergleichbarer Dimension zu erzählen. Aber Geschichten zu erzählen haben Unternehmen jede Menge und diese Geschichten zum Inhalt der Arbeitgeber-Kommunikation zu machen, ist im Prinzip seit Jahren Common Sense. Auch der Anspruch nützlich und realistisch zu informieren, statt zu „werben“, ist unter dem Begriff Realistic Job Preview ein in der Personalkommunikation seit Jahren diskutiertes und auch zunehmend verstandenes Thema. Ich habe hierzu im Online-Recruiting.net-Blog von Eva Zils schon vor mehr als 5 Jahren (!) einen Gastartikel veröffentlicht.
So heißt es bei Wikipedia weiter:
Seine Ziele erreicht das Content Marketing, indem es den Inhaltsproduzenten als Experten, Berater und Entertainer profiliert, der Kompetenzen, Know-how und Wertversprechen durch den Inhalt demonstriert, statt sie nur zu behaupten.
Tja, das ist im Prinzip ein Plädoyer für den Einsatz von Mitarbeiter-Testimonials, was manchen Personalmarketern inzwischen bereits wieder als Alter Hut gilt.
Insofern, liebe Kollegen aus Personalmarketing, Employer Branding und Recruiting. Ganz sooo hinter dem Mond leben wir scheinbar alle nicht. Sicherlich lohnt immer mal der Blick in die anderen „Disziplinen“ des Marketings als Inspiration, aber zuweilen sind wir auch trendsetzend. In diesem Sinne: Weitermachen.
4 Gedanken zu „Einwurf: DAS neueste Buzzword der Werber ist für das Employer Branding eigentlich ein alter Hut: Content Marketing“