Programmier-Fähigkeiten direkt im (Video-)Bewerbungsgespräch testen – Skype baut Code-Editor ein

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Da hat sich die Szene ganz schön die Köpfe heißgeredet und die Haare auf selbigen gerauft, als es vor ein paar Wochen plötzlich hieß, dass Videointerviews datenschutzrechtlich unzulässig seien. Nun, das Thema ist auch immer noch nicht ganz ausgestanden, wenngleich es inzwischen mindestens ein belastbares juristisches Gutachten gibt, das hier zu einer gänzlich anderen Einschätzung als die werten Datenschützer aus NRW und Berlin kommt.

Offenkundig lassen sich die entsprechenden Anbieter von für Interviews eingesetzter Videosoftware von dieser Diskussion aber auch nicht bremsen. Warum auch?

So wurde gestern bekannt, dass Skype – das dürfte ja diejenige Software sein, über die das Gros aller Videointerviews läuft – ein neues sehr spannendes Feature integriert hat:

Einen Code-Editor, mit dem live und innerhalb des Videointerviews Programmierer auf ihre Coding Skills getestet werden können.

Das heißt, der Interviewer kann z.B. während des Interviews dem interviewten Programmierer eine Aufgabe stellen und dann in Echtzeit dessen Lösungsansatz verfolgen, mit ihm diskutieren, die Aufgabe verändern etc. Viel mehr Arbeitsprobe dürfte innerhalb eines Interviews kaum gehen.

Hierzu erzeugt der Interviewer soz. on-the-fly innerhalb von Skype einen Link, schickt diesen dem Bewerber zu und ab geht´s, sogar ohne dass weder Bewerber noch Interviewer eingeloggt sein müssen! Beide können über den Gastzugang gehen. D.h. sieht man mal von der IP-Nummer oder einem etwaigen Browser-Fingerprint ab, sind hier keine personenbezogenen Daten beim Drittanbieter.

Momentan werden hierbei die sieben Programmiersprachen Java, JavaScript, Python, Ruby, C, C++ und C# unterstützt.

Das ganze läuft bislang vorerst nur in der browserbasierten Webversion von Skype und dort auch nur im Edge (klar, Microsoft) und Chrome. Auch ist die Bedienoberfläche aktuell nur auf englisch verfügbar.

Und, als wir das ausprobiert haben hat es auch immer ein wenig gedauert bis die Eingaben „auf der anderen Seite“ ankamen und ausgeführt werden konnten.

Aber hey, das dürften eigentlich nur vorübergehende Einschränkungen sein (genauso wie die datenschutzrechtliche Unsicherheit, s.o.). Ich würde nämlich fast drauf wetten, dass sich dieses Feature relativ schnell einer großen Beliebtheit erfreuen dürfte. Speziell in der Zielgruppe…

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