Menschen gucken gern Fußball. Dass dabei auf der Bande am Spielfeldrand Werbung zu sehen ist, ist eine Selbstverständlichkeit.
Menschen spielen aber mittlerweile auch unheimlich gern selbst Fußball und zwar in Form von Computerspielen. Und es liegt nicht nur nahe, sondern es passiert auch: Auch in der eSports-Variante von Computerspielen findet sich Werbung auf den Banden.
(Quelle: Anzu)
Und natürlich gibt es solche Werbung nicht nur in Fußball-Computerspielen, sondern imn zahlreichen anderen Formaten auch.
Warum also dieses sogenannte “In-Game- Advertising” nicht auch für´s Personalmarketing nutzen? Das dachte sich offenkundig auch das auf Berufs- und Funktionskleidung spezialisierte Textilunternehmen Engelbert Strauss.
Um auf eine virtuelle Ausbildungsmesse Ende März hinzuweisen, tat man sich mit der auf In-Game Advertising spezialisierten israelischen Plattform Anzu zusammen. Über die Technologie und Vermarktungsplattform von Anzu kann man Werbeflächen in verschiedenen Computer-, Konsolen- und Smartphonespielen buchen. Dabei kann – naheliegend – über die Wahl des jeweiligen Spiels und auch die darin gewählte Form der Werbung ziemlich genau aussteuern, welche Zielgruppe man dabei erreicht.
(Quelle: Anzu)
Engelbert Strauss erschien dann also z.B. auf der Werbetafel neben der Motorradrennstrecke mit dem Claim “Strauss Works” und dem Hinweis auf die Messe.
IMHO ist In-Game Ad definitiv ein Kanal, den man auf dem Schirm haben sollte, wenn man seinen Personalmarketingmix plant. Und das sicher nicht nur um Schüler und Azubis zu erreichen. Zocken tun alle Altersklassen.
Allerdings glaube ich, dass in-Game Advertising vor allem in Instrument des Brandbuildings ist. Ein direkter Response im Sinne von “User klickt auf Banner und kauft” ist dabei nämlich oft technisch gar nicht vorgesehen bzw. wäre auch nicht sonderlich wahrscheinlich. Während des Spielens will man ja eben spielen. Ganz sicher steigt man nicht während des Rennens vom Motorrad, um mal zu schauen, was es mit der Ausbildungsmesse bei Engelbert Strauss so auf sich hat.
Aber natürlich kann man auf die vielleicht im Spiel sublim wahrgenommene Botschaft dann über Retargeting-Methoden aufsetzen und den Nutzer oder die Nutzerin dort dann nachgelagert zum Response bewegen.
Und ein bisschen weitergedacht: In VR-/AR-Settings kann das Retargeting dann sogar potentiell nur auf diejenigen beschränkt werden, die die In-Game Werbung auch gesehen haben, denn wo man im Spiel hinschaut (z.B. auf die Werbebande) wird über Eye-Tracking in der VR-/AR-Brille ganz sicher eine für die Vermarktung auslesbare Information werden.
Noch ein Schritt weitergedacht wäre dann natürlich, dass die Personalmarketinginhalte selber Spielinhalt werden. Also z.B. in der Form, dass der Motorrad-Rennfahrer im Spiel die passende Rennkleidung von Engelbert Strauss designt bekommt oder andere reale Tätigkeiten in den Spielplot integriert werden. Das allerdings ist dann sicher nochmal eine gehörige Portion aufwendiger (und teurer).
Wenn jetzt also schon in Computerspielen Personalmarketing betrieben wird, dann dauert es doch bestimmt nicht mehr lange und die ersten Arbeitgeber fangen an, direkt Kandidaten in Spielen anzusprechen und Bewerbungsinterviews zu führen…
Ach warte mal: Das gab es doch auch schon…: ;-)