Wo steht KI im Recruiting eigentlich gerade? Und wo geht die Reise hin? Interview mit Sara Lindemann von viasto

“Ist das KI oder kann das weg?”

So lautete der Titel eines Webinars, an dem ich kürzlich teilnehmen durfte, veranstaltet von den wunderbaren “Digital Ladies” Anna Ott und Sara Lindemann.

Eine der zentralen Aussagen aus dem Webinar war ein Ergebnis aus der viasto Digital Talent Studie 2018, nach der ein Großteil sowohl der Personaler als auch der Kandidaten davon ausgeht, dass “KI die Personalauswahl der Zukunft prägen wird”, sich aber gleichzeitig nur ein sehr kleiner Teil dieser beiden Gruppen “gut auf den Einsatz von KI vorbereitet” fühlt.

Lt. viasto gehen rund 40% der Bewerber in Deutschland davon aus, dass künstliche Intelligenz bereits heute eine Rolle in der Personalauswahl von Arbeitgebern spielt. Gleichzeitig gehen nur 14% der Bewerber davon aus, im Rahmen der Personalauswahl selber bereits einmal mit KI in Berührung gekommen zu sein.

Es scheint also so, als wenn man eben doch oft gar nicht so genau weiß, wovon man eigentlich spricht, wenn die Rede von KI ist.

So ergab auch jüngst eine Umfrage, die vom Bundesverband der Personalmanager und vom Ethikbeirat HR Tech veröffentlicht wurde und an der sich über 1000 Personalentscheider beteiligten, dass bereits 11% der Unternehmen ihre Mitarbeiterauswahl durch künstliche Intelligenz unterstützen würden.

Ich persönlich habe sehr direkten Einblick in die Recruitingprozesse zahlreicher Unternehmen und frage mich dabei, was denn diese 11% wohl tatsächlich in diesem Zusammenhang mit “künstliche Intelligenz” gemeint haben könnten. Mein Verdacht: Hier wurden Sortierungsfunktionen des ATS, semantische Suche, Online-Assessment, CV-Parsing usw. alle mitgerechnet. Alles (sehr) sinnvoll, alles wahrscheinlich auch “intelligent”. Aber ist das “KI”…? Es stellt sich die Frage, ob eigentlich alle vom gleichen sprechen, wenn sie vollmundig von “KI” sprechen…

Nun, wie man es dreht und wendet, es bleibt dabei: Rund um DAS Hypethema “Künstliche Intelligenz” ranken sich nach wie vor so viele Mythen, Missverständnisse und Halbwahrheiten, sodass offenbar momentan mehr Verwirrung als Klarheit herrscht.

Ich versuche daher nicht ganz grundlos jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen und Dinge zu erklären, Fragen (auch unbequeme) aufzuwerfen und vehement dafür zu werben, sich differenziert(er) mit dieser Thematik zu beschäftigen.

Deshalb habe ich mir im Nachgang des eingangs erwähnten Webinars viasto-Frontfrau Sara Lindemann einmal zum Interview geschnappt und wir sind einmal tief in die Frage eingestiegen, wo es denn nun tatsächlich steht (und auch wo es sich hinentwickeln wird): Das Thema “künstliche Intelligenz”.

Ich kann euch den ca. 40-minütigen Podcast, der dabei herausgekommen ist, nur wärmstens ans Herz legen.

Es geht unter anderem um die Fragen, ob man (oder eine KI) aus dem Gesicht den Charakter eines Menschen ablesen kann, wie KI-Euphoriker und Bauchgefühl-Propagandisten wieder zusammenfinden könnten, was Jobinterviews eigentlich aussagen, wie man ein Rattenrennen zwischen Unternehmen und Bewerber verhindern kann und was zum Teufel eigentlich deliberate Ignorance ist…

(und wer sich den Smalltalk am Anfang des Gesprächs sparen will, der überspringe doch bitte die erste Minute…;-)

Wer das Gehörte dann im Nachgang gern weiter vertiefen möchte, dem seien die folgenden Links empfohlen:

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