Twitter als Karriere-Kommunikationskanal – diese Unternehmen machen´s…

Es ist mal wieder soweit: Zeit für das Update des Rankings der Twitter-Accounts, über die Unternehmen in Deutschland über Jobs und Karrierethemen kommunizieren.

Das letzte Update ist ein halbes Jahr her. Das erste Ranking erschien immerhin schon vor siebeneinhalb Jahren!

Um es vorweg zu nehmen: Es hat sich auch in den letzten sechs Monaten durchaus einiges getan: Es sind neue Accounts hinzugekommen, aber es haben auch wieder welche den Sendebetrieb eingestellt oder gleich ganz dichtgemacht. Und – das ist wahrscheinlich der zentrale Befund – das Wachstum der Followerzahlen flacht insgesamt ab.

Zwar ist der “Index” über die letzten zwei Jahre relativ konstant angestiegen, aber ich habe den Eindruck, dass das Wachstum dabei immer stärker von einzelnen Accounts kommt (in den letzten sechs Monaten z.B. Bayer, XING und BMW) und es sich weniger um einen gleichmäßigen und vor allem gleichverteilten Trend handelt.

Zur Erläuterung: Der Twitter-Index zeigt die „durchschnittliche Followerzahl einer über einen hinreichend langen Zeitraum beobachteten Gruppen von Accounts“. In den aktuellen Index fließen 67 Accounts ein, nämlich jene, für die Zahlen mindestens seit dem August 2015 vorliegen.

An der Tatsache, dass aus der Berechnung des Index-Wertes seit dem Juli 2017 vier Accounts rausgeflogen sind (damals umfasste er noch 71 Accounts), kann man stückweit ablesen, was ich meine: Die Accounts, die dranbleiben und Twitter bespielen wachsen auch noch, in der Gesamtschau jedoch ist sicherlich so etwas wie “Konsolidierung” zu beobachten.

Allerdings war Twitter nie ein Kanal, der sich über direkte Reichweite auszeichnete. Erst recht nicht, wenn man damit direkte Reichweite in die Zielgruppen “Bewerber” meint. Twitter war schon immer ein Kanal der indirekten Kommunikation über Meinungsmultiplikatoren. Neudeutsch: Influencer. Und vor allem war und ist Twitter ein Kanal des (fachlichen) Austauschs.

Ich selber ziehe nach wie vor ein beträchtliches Maß meiner Updates aus Twitter. Hier werden tagesaktuell Entwicklungen diskutiert, hier erfährt man es sofort, wenn ein relevanter Blogartikel erschienen ist, hier werden Trends viral.

Allerdings: Um mehr oder weniger schnell auf dem Laufenden zu sein, muss man nicht mehr wie früher allen möglichen Accounts folgen und dann regelmäßig die Timelines rückwärts lesen. Man bekommt – sofern nicht deaktiviert – sehr regelmäßig und automatisch die sog. Highlights von Twitter serviert. Klar, da trifft dann ein Algorithmus eine Vorauswahl und kuratiert Inhalte für einen vor. Da ist dann auch durchaus eine Menge Zeugs dabei, auf das man getrost verzichten kann, aber im Groben und Ganzen sorgt es dafür, dass man auch mit weniger Aufwand ziemlich gut mitbekommt, was gerade so passiert.

Und da können eben auch Highlights dabei sein, die von Personen stammen, denen man direkt selber gar nicht folgt. Auch hierin könnte eine Erklärung für die abflachenden Zuwächse der Followerzahlen liegen. Direktes Folgen ist bei Twitter nicht mehr so wichtig wie früher.

In dem Zusammenhang muss ich auch tatsächlich sagen, dass ich die Erhöhung der Zeichenlimitierung von 140 auf 280 Zeichen, die Twitter im November letzten Jahres vollzogen hat, durchaus begrüße.

Die Tagesschau fragte seinerzeit “zwitscherst du noch oder laberst du schon?“. Klar, es war immer ein Wesensmerkmal von Twitter, dass alles kurz und knapp und verdichtet war. Auf der anderen Seite war es oft auch zu verdichtet und man konnte einen Gedanken eben auch nicht mehr ausformulieren. Mit 280 Zeichen geht das jetzt eigentlich ganz gut. Und in Kombination mit den kuratierenden Algorithmen habe ich das Gefühl, dass man noch mehr direkten Nutzen aus Twitter ziehen kann (ohne z.B. erst Verlinkungen folgen zu müssen) und gleichzeitig weniger Zeit dafür aufwendet.

Doch nun zu den Ergebnissen. Was hat sich in den letzten sechs Monaten getan?

Ü5000: Die „Champions League“…

Mit Daimler ist nach Reckitt-Benckiser und der Deutschen Bahn der dritte Kanal über die Zahl von 10000 Followern gesprungen. Und mit BASF sowie (ganz knapp mit 5006 Followern) Trivago sind zwei neue Accounts in der Beletage angekommen. Glückwunsch dazu!

Das stärkste Wachstum in der Champions League legte Bayer hin und konnte so sogar die Telekom knapp überholen und sich auf Platz 6 nach vorne schieben. Vielleicht haben hier ja die Recruiting-Roboter Benny, Bobby, Bonny und Betty mit angepackt… ;-)

3000 bis 5000 Follower

Die Kategorie 3000 bis 5000 Follower führt dann jetzt BMW an (knapp vor Jungheinrich). BMW wird bei dem aktuellen Wachstum beim nächsten Zählpunkt Mitte des Jahres dann auch die 5000er Marke geknackt haben.

Das stärkste Wachstum in dieser Kategorie legte IBM hin. Ob es bis Juli auch für die 5000er Marke reichen wird? Wird knapp. Aber auch hier kann man sich ja Unterstützung von humanoiden Robotern holen…

Die Manpower Group hingegen hat sich wieder aus dieser Liga verabschiedet… Nach teilweise rasantem Wachstum bis Februar 2017 stagniert die Zahl nun seitdem bei ziemlich genau 3000. Und jetzt eben knapp drunter…

2000 bis 3000 Follower

Dafür führt Manpower dann jetzt knapp vor PwC und Aufsteiger XING die Kategorie 2000 bis 3000 Follower an. Neu in dieser Kategorie dabei: Magna.

PwC, XING und auch die TK werden beim nächsten Mal dann wohl eine Liga höher spielen.

1000 bis 2000 Follower

Dafür werden die beiden “Tabellenführer” der Liga 1000 bis 2000 Follower – ThyssenKrupp und Salzgitter – beim nächsten Mal ziemlich sicher in den 2000-3000er Club aufrücken.

Neumitglied bei den “Tausendern”: Die Postbank.

Nicht mehr dabei hingegen ist Philips. Der Account @Philips_Jobs war quasi von Anfang an dabei, nun gibt es ihn nicht mehr… Bei Philips konzentriert man sich jetzt auf den Account @LifeatPhilips, der es auch auf knapp 4000 Follower bringt. Ich muss mal schauen, ob ich diesen Kanal stattdessen in die Statistik aufnehme. Als rein englischsprachiger Account erfüllt er striktgenommen nicht die Kriterien dieses Rankings, aber hey, die Regeln hier mache ich ja selbst…

500 bis 1000 Follower

Hier liegt nun KPMG vorn (vor SICK und Voith). Das wird aller Voraussicht nach auch im nächsten Juli noch so sein.

Auch die Liga der Accounts zwischen 500 und 1000 Follower hat einen prominenten Drop-Out: Douglas. Hier wird seit September 2017 nicht mehr karriere-getwittert. Stattdessen gibt es einen schicken Instagram-Kanal. Aber zu Instagram kommen wir erst nächste Woche…

Frisch in die Kategorie 500 bis 1000 aufgestiegen ist hingegen die Witt-Gruppe.

U500er Club

Kommen wir abschließend zu den Accounts mit weniger als 500 Followern. Angeführt wird das Ranking von der OSB AG, die nur knapp am Aufstieg gescheitert ist (beim nächsten Mal sicher…).

Ordentlich zulegen konnten die METRO und Rohde & Schwarz.

Nicht mehr dabei sind die Animateure der TUI.

Dafür können wir aber mit Payback und der Landeshauptstadt München zwei Neueinsteiger begrüßen.

Soweit das Update zu Twitter. Und wem Twitter zu Old-School ist, der kann sich ja schon mal auf das Update zu Instagram in der nächsten Woche freuen.

Stay tuned! (Und abonniert den Newsletter… ;-))

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