Man kann über den Arbeitskräftemangel lamentieren und sich beklagen, dass es “immer weniger Bewerber” gibt. Man kann sich aber auch Gedanken machen, wie man die Zahl an Bewerbungen gesteigert bekommt – idealerweise auch von Personen, die eine gewisse Passung mitbringen.
Hierzu fiel mir nun kürzlich ein Beispiel in die Hände, dass ich in diesem Zusammenhang für sehr gelungen und sinnvoll halte. Und das gar nicht so sehr, weil der Ansatz unglaublich kreativ oder pfiffig wäre, sondern weil er so frappierend naheliegend ist. Aber auch darauf muss man ja erstmal kommen.
Worum geht´s?
Wir alle sind regelmäßig in Supermärkten. Vielen werden dabei die digitalen Kundenterminals kennen, die am Eingang oder irgendwo im Markt stehen. Auf diesen kann man meist Preise scannen, etwaige Punktestände auf Kundenkarten abfragen oder sich Rezeptideen nebst dazugehöriger Einkaufsliste ausgeben lassen.
Ich kenne die konkreten Nutzungszahlen solcher Geräte nicht, aber allein die Tatsache, dass es sie überall gibt, spricht für deren Nutzung, denn sonst würde man die wertvolle Verkaufsfläche sicher für anderes nutzen.
Bei Kaufland gibt es nun auf den Kundenterminals auch einen interaktiven Berufsberatungs- und Bewerbungsprozess
Dass man die Kundenterminals ja auch noch für andere als die oben genannten Zwecke nutzen kann, dachte man sich nun wohl auch bei Kaufland und was liegt in Zeiten von Arbeitskräftemangel näher als ein Bewerbungsservice?
In einem ersten Schritt geht man dabei in einen Dialog mit dem Chatbot “Kala”. Dieser zeigt einem alle verfügbaren Stellen bei Kaufland an, man kann die Anzeige aber auch auf einen Umkreis von 15km um den aktuellen Standort eingrenzen. Über verschiedene Kategorie-Vorschläge, etwa zum Karrierestatus (“Praktikum”, “Berufserfahren” etc.), lässt sich die Suche weiter eingrenzen. Stößt man auf etwas passendes, kann man sich direkt am Terminal in wenigen Minuten bewerben.
Ich habe keine Information ob bzw. wie gut das funktioniert. Ich kann mir aber vorstellen, dass es insbesondere bei einem Arbeitgeber und einem Kontext wie bei Kaufland durchaus funktionieren kann, weil man quasi während des Marktbesuchs (also während des Erlebens der Berufsrealitäten im Markt) schauen kann, ob da nicht auch für einen selber ein Job dabei wäre.
Außerdem: Das Terminal steht eh auf der Fläche. Warum dieses dann nicht also auch für die Berufs- und Karrierekommunikation nutzen?
Wenn man das nun noch mit einem coolen Job-Matching, wie dies etwa der Wettbewerb von EDEKA Südwest macht, verbindet, kann das schon zu der einen oder anderen “passenden Bewerbung mehr” führen…
Kaufland mag ich mittlerweile ganz gerne;)