Klar, Corona ist das buchstäblich alles und jeden dominierende Thema dieser Tage. Und ich bin mir sicher, dass auch wenn wir wieder zu so etwas wie Normalität zurückkehren, dann wird diese Normalität eine andere sein als vor dem „großen C“. Wie diese aussehen könnte, dazu habe ich kürzlich ja ein paar Gedanken aufgeschrieben.
Aber es gibt auch andere Themen. Und auch die sollten wir nicht vergessen. Denn: Speziell was Personalgewinnung und Unternehmenskultur angeht, werden meines Erachtens gerade jetzt ganz entscheidende Weichen für die (Arbeits-)Welt nach Corona gestellt.
Und gerade in diesen Kontext passt mein heutiges Fundstück ganz wunderbar. Kürzlich stolperte ich im Magazin des Arbeitgeberverbands Nordmetall über eine sehr schöne Idee des Wilhemshavener Kranherstellers Manitowoc:
Ein Wimmelbuch mit Szenen aus dem Arbeitsalltag…
Doch bevor ich das jetzt lang und breit versuche zu erklären, habe ich mir kurzerhand den HR Director für Europa und Afrika, Markus Seebeck, auf den diese Idee zurückgeht, geschnappt und um einen kurzen Gastbeitrag gebeten.
Markus, deine Bühne…!
>> Gastbeitrag von Markus Seebeck:
Wir bei Manitowoc Cranes in Wilhelmshaven (1.000 Mitarbeiter) haben mittlerweile eine Tradition, dass das Personalwesen gemeinsam mit dem Betriebsrat jährlich eine besondere Aktion veranstaltet und unsere Belegschaften mit einer besonderen Aktion überrascht.
Das Buch ist nicht nur eine identifikationsstiftende Maßnahme und ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Beschäftigten, sondern auch ein Marketing-Instrument, mit dem wir die Außenwelt ansprechen und nicht zuletzt den künftigen Nachwuchs in unserer Region.
Im Jahr 2017 hatte ich die Idee der Entwicklung eines Wimmelbuches, speziell bezogen auf diesen Standort, dieses Werk an der Nordseeküste und ihren Mitarbeitern – mit Szenen und Bildern aus deren eigenen Arbeitswelt, professionell gezeichnet und aufwendig gedruckt. Insgesamt wurden 3.500 Stück hergestellt. Zunächst erhielt jeder der rund 1.000 Mitarbeiter sein persönliches Exemplar, anschließend wurden zahlreiche Kindergärten und Kitas im Raum Wilhelmshaven mit dem Buch beschenkt.
Begeisterung für einen Kran bekommt man bekanntlich ja schon in „die Wiege“ gelegt. Warum also nicht schon früh auf sich aufmerksam machen? Auf vielen bunten Seiten gibt es detailreiche Einblicke in die Produktion der Baumaschinen. Wirklichkeitsgetreue Abbildungen machen das Durchblättern sehr interessant und hat unsere Mitarbeiter umso mehr begeistert; konnte doch selbst dem eigenen Nachwuchs erklärt werden, wie man arbeitet und was da alles auf den Bildern zu sehen ist. Am Standort vorhandene Werkzeuge und Maschinen wurden „realistisch“ in den Zeichnungen wiedergegeben. Insofern hatten alle einen Riesenspaß beim Suchen und Entdecken von Personen, Kranteilen oder Arbeitssituationen.
Als Zusatzeffekt haben wir festgestellt, dass unser Vertrieb ebenfalls mit wachsender Begeisterung diese Idee aufgegriffen hat, um vorhandene Kunden zu überraschen aber auch neue Kunden zu gewinnen. Letztlich ist diese Idee immer ein unerwarteter Türöffner, entfaltet einen starken und positiven Wiedererkennungseffekt. Und den spüren wir heute immer noch. <<
Ich finde, das ist eine wirklich tolle Idee. Klar, sie stammt noch aus einer Zeit, in der der Konjunkturhimmel wolkenlos war und erst recht das normale Leben nicht durch eine Pandemie massiv eingeschränkt war, aber nichtsdestotrotz finde ich das Wimmelbuch zeitgemäßer denn je. Es vermittelt Unternehmensspirit, gibt Einblicke und sendet positive Signale. Ich finde wir brauchen gerade noch viel mehr solcher Ideen!
Erst einmal Danke für den interessanten Gastbeitrag. Auch wenn der Konjunkturhimmel nicht so strahlt stimme ich definitiv zu, dass das Wimmelbuch eine sehr gute Idee ist. Gerade in der jetzigen Zeit hilft vielleicht das Wimmelbuch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und Türen zu öffnen, die vor einigen Wochen noch vor lauter Geschwindigkeit keinen Blick dafür hatten. Danke!