Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit der Personalberatung TGMC und der Messe Husum die Studie „Karriere im Wind“ durchgeführt. Vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche – ggw. beschäftigt die Windindustrie europaweit etwa 192.000 Menschen und die European Wind Energy Association (EWEA) prognostiziert hier für die nächsten vier Jahre mehr als eine Verdopplung auf rund 450.000 Arbeitskräfte – untersuchte die Studie folgende Dimensionen:
– Unternehmensstruktur mit Größe, Betriebsstätten etc.
– Unternehmensstruktur und Zahl der Mitarbeiter
– Berufliche Qualifikation
– Gehaltstrukturen
– Rekrutierungswege
– Subjektive Strukturen der Berufssituation
Nachzulesen sind einige der Kernergebnisse vom letzten Jahr hier. Nun hat die TGMC die Studie erneut aufgelegt und die ersten sehr spannenden Ergebnisse liegen vor. An der aktuellen Studie haben mehr als 230 Personen aus sowohl Großunternehmen, als auch kleineren und mittelständische Unternehmen teilgenommen. Wer Interesse an den Befunden zur Gehaltsstruktur, Branchenimage oder Jobzufriedenheit hat, der wende sich bitte direkt an TGMC.
Aus meiner Sicht standen insb. die Ergebnisse zur aktuellen Recruitingsituation der Windbranche im Vordergrund, also die Fragen, ob sich die Branche einem harten Wettbewerb um Talente ausgesetzt sieht, wenn ja, in welchen Berufsbildern, welche Rekrutierungskanäle die Unternehmen einsetzen und welchen Instrumente zukünftig eine gewichtigere Rolle zugeschrieben wird. Hierzu ein paar Ergebnisse:
Die Windindustrie glaubt mehrheitlich NICHT, den eigenen Personalbedarf adäquat decken zu können
In der Summe gehen annähernd 77 Prozent der Befragten davon aus, dass die Branche ihren Nachwuchsbedarf nicht oder absolut nicht decken kann. Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung sehen diesen Umstand nur noch gut 61 Prozent so.
Besonders bei Technikern (Produktion, Service, Wartung) „drückt der Schuh“
Der Windindustrie gelingt es „so la la“, die eigenen Berufsbilder klar zu kommunizieren
Bei Ranking der einzusetzenden Online-Kanäle liegen XING und Selbsttest-Verfahren ganz vorn
Im Hinblick auf die vielseitigen Möglichkeiten des Mediums Internet als Kommunikationskanal interessierte, inwieweit die Befragten der Ansicht sind, dass Plattformen wie Xing.de, LinkedIn.com, Facebook, Twitter oder eben auch Online-Assessments und Recruitingvideos, von „deutlich stärker“ bis hin zu „gar nicht“ genutzt werden sollten.
Aus meiner Sicht hieran natürlich enorm bemerkenswert ist die sehr hohe Bedeutung, die dem Einsatz von Selbsttest-Instrumenten (SelfAssessments) zur Kommunikation beigemessen wird, insb. von Personalern. Dieser Befund ist insb. im Vergleich zu den Zahlen vom letzten Jahr beeindruckend. In der 2010er Studie haben nämlich nur etwa 20% der befragten Personaler hierin ein Instrument gesehen, das stärker eingesetzt werden sollte. Dieses Jahr ist dieser Wert auf deutlich über 50% angestiegen. Auch die Bedeutung beruflicher sozialer Netzwerke wie XING oder LinkedIn ist gegenüber 2010 deutlich gestiegen. Die Bedeutung, die in diesem Zusammenhang eher „privaten“ Social Networks wie Facebook oder den VZs zugeschrieben wird, aber auch die Bedeutung von Recruitingvideos, hingegen sind gegenüber 2010 rückläufig bis deutlich rückläufig. Interessant…