Wie groß ist die Bedeutung des Bewerberscreenings im Web 2.0 denn nun?

Es hat ja eine Menge Medienrummel um die Frage gegeben, wieviel “Öffentlichkeit” man seinem digitalen Ich eigentlich zumuten darf, ohne dass es unter Umständen schädlich für die eigenen Karrierechancen wird. Eine im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz von dimap durchgeführte Untersuchung, deren Ergebnisse im Juli 2009 vorgestellt wurden, kam dabei zu dem Ergebnis, dass 28% der Unternehmen Informationen aus dem Internet bei der Auswahl von Bewerbern heranziehen.

Internetnutzung_zum_Kandidatenscreening

Die Studie RecruitingTrends 2010 der Universitäten Frankfurt/M. und Bamberg hat diese Frage nun ebenfalls untersucht und dabei noch etwas detaillierter gefragt, über welche Internetangebote denn im Falle der Nutzung recherchiert wird. Hierbei zeigt sich, dass insb. das Business-Netzwerk XING von 30,3% der befragten Top1000-Unternehmen nach Informationen über Kandidaten abgesucht wird. Mit 22,2% spielt auch eine Google-Suche eine wichtige Rolle. 12,4% schauen mal bei LinkedIn nach. Die eher freizeitorientierten Networks StudiVZ/MeinVZ und Facebook sind mit 7,5% respektive 4,8% eher nachrangig.

Internetnutzung_zum_Kandidatenscreening2Betrachtet man diese Befunde, so kommt man – wie ja eigentlich immer im Leben – zu der Erkenntnis, dass die Wahrheit wohl “in der Mitte” liegt. Diese Form des Kandidatenscreenings spielt also offensichtlich eine gewisse Rolle. Die Vorstellung, dass Recruiter von nun aber jeden privaten Eintrag bei Facebook und jedes Partyfoto bei StudiVZ betrachten und dieses dann zwingend zum Ausschluss eines Kandidaten führen wird, ist dabei aber sicherlich komplett überzogen und falsch. Oder wie sich einer unserer Kunden dazu ausdrückte: “Neben etwaigen ethischen Bedenken haben wir dazu schlichtweg gar nicht die Zeit!”.

2 Gedanken zu „Wie groß ist die Bedeutung des Bewerberscreenings im Web 2.0 denn nun?

  1. Das größte Problem für Personalverantwortliche ist doch die Ressource Zeit und deshalb kann und wird nicht jeder Bewerber via Internet gescannt. Und was auch nicht vergessen werden darf, viele Personaler bzw. Unternehmer sind in puncto Internet nach wie vor überfordert bzw. unbedarft (natürlich nicht alle, aber es macht schon einen Unterschied ob ich mit dem WWW aufgewachsen bin oder nicht).

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