It´s Friday then… Oder die Kunst der Viralität im Arbeitgebermarketing

Sie gilt als Königsdisziplin der Kommunikation im Social Weg: Die Viralität.

Zuweilen fast genauso nervig wie echte Viren verbreiten sich irgendwelche Inhalte wie von allein in den Sozialen Netzwerken, spülen Sprüche, Tänze, Moves, Worte oder zuweilen auch soziale Anliegen nach oben und ins allgemeine Bewusstsein und ja, machen auch manchmal vollkommen unbekannte Menschen von Jetzt auf Gleich weltbekannt.

Warum Königsdisziplin? Weil virale Inhalte sich vermeintlich von allein verbreiten und ohne (großen) Einsatz von Mediabudget eine große Reichweite erzielen.

Der Haken? Tja, es kann halt nicht jeder König sein. Man kann virale Inhalte kaum planen. Denn es ist nicht allein mit etwaiger Provokation getan (die möglicherweise eine gewisse Aufmerksamkeit vorhersagbar machen würde), sondern der Empfänger entscheidet auch darüber, ob der Inhalt eher positiv oder eher schlecht wegkommt. Man spricht ja nicht ganz grundlos von Wahrnehmung und nicht Wahrgebung. Und wer möchte schon gern als weltbekannter Volltrottel ins kollektive Kurzzeitgedächtnis wandern?

Nun, manchmal aber, da gibt es diese Inhalte, die man sieht, irgendwie gut findet und den virtuellen Daumen hoch halten möchte und so dafür sorgt, dass sie sich weiter verbreiten. Viral eben.

Einen solchen Inhalt möchte ich euch heute zeigen und falls Ihr euch wundert, warum ich das auf den Recrutainment Blog nehme, nun lest bis unten…

It´s Friday then…

So gelang dem weithin unbekannten US-Schauspieler Jeff Obeng, der den Künstlernamen Mufasa trägt und bei Instagram unter dem etwas unanständigen Namen @cousinskeether zu finden ist, letzten Oktober folgender Viralhit:

 

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Ja, die Älteren unter euch (ich zähle mich definitiv dazu) erkennen unschwer den 95er House-Ohrwurm “Push the Feeling on” der Nightcrawlers. Aber weil eh nie jemand verstanden hat, was die eigentlich gesungen haben (“Oh ´n their lives again”…), passt die Textzeile “It´s Friday then” eh viel besser.

Gut. Mufasa steigt dabei dann also aus dem Auto aus und geht tanzend neben dem langsam rollenden Wagen her. Ein paar Sekunden Instagram und gute Laune für den Betrachter. Dazu: Zig Millionen Aufrufe, fast 150000 Likes und ein halbes Jahr später gut 1,5 Millionen Instagram-Follower.

Und nein, das ist kein nerdiges Nischen-Phänomen. Oder wer kann behaupten, schon einmal von Vin Diesel, einem der erfolgreichsten Schauspieler dieser Zeit aufgegriffen worden zu sein…?

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Ein Beitrag geteilt von Mufasa (@cousinskeether)

Und was hat das nun mit Arbeitgebermarketing zu tun? Per se erstmal nix. Aber nun schwappte mir kürzlich folgendes kleines Video in die Timeline.

Darin: Ein Trupp Polizisten (am Wappen auf dem Arm unschwer als Brandenburger Beamte zu erkennen), die – Ihr ahnt es – den Freitag feiern!

Und auch wenn es ziemlich sicher (oder?) nicht als Arbeitgebervideo gedacht war, würde ich doch drauf wetten, dass dieses Video mehr Potential hat, jungen Menschen die Polizei als Arbeitgeber näher zu bringen als alles was da für teuer Geld so an Imagewerbung ersonnen wird.

Und wer jetzt kommt mit “was wohl der Dienstherr dazu sagt!”, “ist das überhaupt authentisch?” oder “da sieht man gar nichts vom Berufsalltag!”, der hat viral dann vielleicht doch noch nicht ganz verstanden…

Ein Virus kann eben auch gute Laune verbreiten. Wer hätte das gedacht!

In diesem Sinne: It´s Friday then…!

2 Gedanken zu „It´s Friday then… Oder die Kunst der Viralität im Arbeitgebermarketing

  1. Auf den Punkt gebracht, lieber Jo!
    Eine der heißesten Fähigkeiten eines “Personales” von heute ist wohl die Flexibilität und Schnelligkeit. Erst Recht mit Blick auf Recruiting- und Employer-Brand-Trends!
    Grundsätzlich wissen wir alle spätestens seit dem berühmten Elchtest, dass viral immer gut ist – somit wurde längst aus Recruiting eine echte Variante des Marketings.

  2. Es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen immer auf der Suche nach neuen, originellen Wegen sind, um ihre Namen bei potenziellen Bewerbern bekannt zu machen. Und wie könnte man das besser tun als mit Hilfe der sozialen Medien?

    Tatsache ist, dass der Wettbewerb bei der Personalbeschaffung in den letzten Jahren sehr viel härter geworden ist und die Unternehmen ständig auf der Suche nach einem Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten sind. Es ist also keine Überraschung, dass sie soziale Medien nutzen, um Top-Talente zu finden. Denn wenn es darum geht, die besten Kandidaten zu finden, ist Schnelligkeit das A und O!

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