„Helios – Das Spiel“: Hinter den Kulissen eines Krankenhauses

Was bedeutet es eigentlich, ein Krankenhaus von der Pike auf zu planen, zu bauen, zu verwalten und zu wirtschaftlichem Erfolg zu führen? Diesen und anderen Fragen kann man im Recrutainment-Format „Helios – Das Spiel“ auf den Grund gehen. Helios ist einer der größten deutschen privaten Krankenhausbetreiber und gehört zum Fresenius-Konzern. „Helios – Das Spiel“ lässt den User in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen: Architekt, Personalleiter, Geschäftsführer. Vom Bau des Krankenhauses über die Entscheidung, welcher Bewerber eingestellt wird, bis hin zum Controlling der Ein- und Ausgaben kann der User sich voll ausleben. Es werden also sowohl medizinische als  auch wirtschaftliche Aspekte in die Betrachtung – und auch das Spiel – einbezogen.

Der User muss jedoch nicht als Einzelkämpfer auf weiter Front agieren, sondern kann in Teams von bis zu zehn Usern spielen, die sich über das ebenfalls vorhandene Forum austauschen können. Ebenso ist jedoch eine Single-Player-Variante verfügbar.

Vor Beginn des Spiels ist es sinnvoll, sich das ausführliche Tutorial zu Gemüte zu führen, das den User Schritt für Schritt in die Applikation einführt. Hier wird anhand von Screenshots die Funktionsweise des Spiels erläutert:

Instruktionen zum Spiel

Dann kann es losgehen. Zuerst muss man ein eigenes Team gründen oder sich einem bereits bestehenden Team anschließen.

Der User findet zunächst einen leeren ‚Spielplan‘ vor, auf dem er verschiedene Krankenhausstationen bauen kann. Hierfür steht von Fluren, Patientenzimmern und Aufenthaltsräumen über Röntgenräume, OPs, behindertengerechte Toiletten bis hin zu etlichen anderen Untersuchungsräumen alles zur Verfügung, was man für ein gut funktionierendes Krankenhaus benötigt. Der User kann selbst entscheiden, wie er die Station aufbaut. Auch der Größe sind keine Grenzen gesetzt. In der oberen Leiste läuft eine Uhr, die verrät, wie lange man schon an diesem Krankenhausprojekt arbeitet. Diese kann sogar angehalten und vor- oder zurückgespult werden. Die Planung erfolgt immer wochenweise.

Stationsübersicht

Ist die Station nun gebaut, kann der User auf dem Arbeitsmarkt die verschiedensten Mitarbeiter einstellen. Diese werden ebenfalls – wie es in England auch üblich ist – per Woche bezahlt. Es wird sowohl die Qualifikation des Mitarbeiters, als auch deren Gehalt pro Woche angezeigt. Neben Ärzten und Pflegepersonal werden auf dem Arbeitsmarkt auch Mitarbeiter für die Verwaltung und die Instandhaltung der Krankenhauses (Hausmeister, Raumpflegekräfte etc.) angeboten.  Für einen Anästhesisten gibt man schon einmal 2000 Euro pro Woche, für eine Raumpflegekraft ca. 600 Euro pro Woche aus. Nach der Einstellung muss der User ebenfalls einen Schichtplan erstellen, um festzulegen, wer wann arbeitet. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Mitarbeiter zu schulen, was einerseits Kosten verursacht, andererseits aber auch die Qualität der Versorgung im Krankenhaus steigern kann und somit wieder mehr Patienten in die Klinik und mehr Geld in die Kasse bringt. Die Lehrgänge reichen von „Reinigen im Krankenhaus“ über „Richtig kommunizieren I“ und „Zeitmanagement I“ bis hin zu „Patientengespräch I“ und „Radiology Advanced“.  Dies erhöht natürlich auch die Motivation der Mitarbeiter, die ebenfalls angezeigt wird und sich positiv auf die gesamte Klinik auswirken kann.

Arbeitsmarkt

Sobald das Personal eingestellt ist, kommen auch schon die ersten Patienten. Eine Übersicht findet man am rechten Rand inklusive Angaben zur Zeit der Einlieferung, zur Diagnose und zur erforderlichen Behandlung. Sobald man einen von ihnen anklickt, wird auch der Verlauf des Gesundheitszustands in Form einer Kurve angezeigt. Ebenfalls kann genau überwacht werden, welche Untersuchungen wann durchgeführt wurden. Fällt die Kurve nach unten ab, sollte man sich Gedanken über die Wahl des Personals machen. Patienten, die mit einem kleinen Sarg gekennzeichnet sind, sind leider innerhalb dieser Woche im Krankenhaus verstorben. Dies ist natürlich nicht förderlich für das Image der Einrichtung und hat zur Folge, dass weniger Patienten aufgenommen werden, was wiederum weniger Gewinn erbringt.

In der Statistik kann man sich den Status der Kosten, Finanzen und Patienten im Überblick anschauen.

Kosten und Finanzen

Spielt man das Spiel im Multi-Player-Modus, also als Mitglied eines Teams, muss man jedwede Änderung (Personaleinstellung etc.) mit dem Teamleiter abstimmen. Hierzu gibt man einen Änderungsvorschlag ab, der dann im nächsten Schritt angenommen werden kann. Im Single-Player-Modus gründet man sein eigenes Team und kann seine Entscheidungen selbst verantworten.

Der User muss also vom Bau des Krankenhauses über die Einstellung der Mitarbeiter und das Controlling alles im Blick haben und vor allem den Überblick nicht verlieren. Man wird demnach vom Bauleiter zum Personalchef und zur Geschäftsführung der Klinik und behält ständig die Vogelperspektive bei. Man muss dafür sorgen, dass die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und somit der Klinikalltag reibungslos vonstatten geht. Ist dies über Wochen nicht der Fall, kann die Klinik sogar insolvent gehen.

Die Komplexität dieses Recrutainment-Formates zwingt den User dazu, sich über mehrere Tage bis Wochen mit diesem Spiel auseinander zu setzen. Der zeitliche Aufwand liegt hier also bei weitaus mehr als 60 Minuten. Das hat natürlich den Vorteil, dass man einen sehr tiefen Einblick in die Abläufe eines Krankenhauses erlangt. Ebenso ist allerdings anzumerken, dass diese Komplexität eine hohe Einstiegshürde darstellen kann.

Dieses Format bedient sich also sehr realistischen Einblicken in die Arbeitswelt des Krankenhauses und versucht somit, einen person-job-fit herzustellen. „Wäre es etwas für Dich, in einem Krankenhaus zu arbeiten?“ und „Wusstest Du überhaupt, was dabei alles zu beachten ist?“ sind Fragen, die in diesem Spiel beantwortet werden können.
Obwohl das Spiel sehr aufwendig ist und einen hohen Zeitaufwand beansprucht, kann es doch als recht unterhaltsam eingestuft werden, wenn man sich erst einmal ‚eingespielt‘ hat. Aufgrund der Komplexität des Spiels ist jedoch jedem der Einstieg mittels des Tutorials zu empfehlen.

„Helios – Das Spiel“  ist ein Beispiel für ein Recrutainment-Format, das dem interessierten User tiefe Einblicke in den Krankenhausalltag verschafft und ihm somit diese Branche und auch das Unternehmen Helios auf spielerische Weise näher bringt.

Ein Gedanke zu „„Helios – Das Spiel“: Hinter den Kulissen eines Krankenhauses

  1. Interessanter Artikel. Sicher nicht verkehrt, sich mit der Thematik detailierter zu beschaeftigen. Ich werde auf jeden Fall die nächsten Posts lesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert