Kleines SelfAssessment. IKEA fragt: „Wie IKEA bist du?“

Unter http://www.ikea.com/ms/de_DE/rooms_ideas/fitquiz09/index.html bietet IKEA einen Selbsttest an, mit dem Interessenten überprüfen können, ob sie zu IKEA als Arbeitgeber passen. „Nicht jedes Sofa passt zu jedem unserer Kunden. Und nicht alle unsere Jobs sind für alle Bewerber gleich attraktiv.“ So beschreibt IKEA die Zielsetzung des kurzen „Fitquiz“, d.h. es geht ganz klar im Sinne eines SelfAssessments um die Erhöhung der Passung bzw. die Verbesserung der Selbstselektion.

Das Tool ist ansprechend gestaltet. Im linken Bereich des Screens werden dem Besucher im Sinne einer Situationsbeurteilung (Situational Judgment) immer kurze Fragen gestellt, die sich auf „fachliche“ oder „menschliche“ Passung zu IKEA beziehen. Zwei Beispiele:

Im rechten Teil des Screens ist ein Wohnraum zu sehen, dessen zu Beginn nur in Umrissen zu erkennenden Möbel sich mit jeder „richtigen“ Antwort mit Inhalt füllen. Am Ende – nach 10 Fragen – bekommt der Teilnehmer eine Einschätzung darüber, ob er zu IKEA passt oder nicht. Im Idealfall ist das IKEA-Zimmer vollständig eingerichtet und es regnet Konfetti….

Ich finde, das Tool ist nett gemacht, macht Spaß und regt dazu an, sich den einen oder anderen etwas intensiveren Gedanken über IKEA zu machen. Dies ist insb. bei Unternehmen wie IKEA wichtig, die eine bekannte Endverbrauchermarke haben und deren (auch Arbeitgeber)-Image sehr stark durch die Eindrücke geprägt sind, die man als Kunde des Unternehmens gewinnt. Ach, man isst bei IKEA nicht nur HotDogs und arbeitet den ganzen Tag im Smaland…?

Man sollte allerdings vom Fitquiz keine eignungsdiagnostischen Aussagen erwarten. Man „durchschaut“ doch jeweils recht schnell, welche Antwort wohl die richtige ist und kann sich so – ja, ich weiß, dass man damit zunächst einmal nur sich selbst beschubst – das Ergebnis herbeiklicken, was einem passt. Das ist zwar auch okay so, immerhin ist die Anregung zur Reflexion ein enorm wichtiger Bestandteil der Berufsorientierung, aber dann sollten dem Teilnehmer schon weiterführende Informationen angeboten werden, warum denn einige Antworten besser zu IKEA passen als andere. Hier hat das SelfAssessment noch eine Lücke.

Und: Ich hoffe inständig, dass die aus Unternehmenssicht „richtige“ Vollendung des Satzes: „Meiner Meinung nach sind Geburtstagsfeiern auf der Arbeit…“ wirklich „lustig“ lautet. Wenn es nämlich nachher in der Realität doch viel lieber gesehen wird, dass dies „Zeit ist, in der ich lieber arbeiten würde“, dann ginge von einem solchen SelfAssessment ein völlig falsches Signal aus. Glauben wir es IKEA mal – Geburtstagsfeiern auf der Arbeit sind in erster Linie „lustig“.

Egal, der Ansatz gefällt mir.

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