Im Studienjahr 2008/09 waren ca. 22% der Studienanfänger in Ingenieurs-Studiengängen weiblich. Das bedeutet gegenüber den frühen 90er Jahren einen Zuwachs um 6 Prozentpunkte. Nicht übermäßig berauschend, aber immerhin. Der Grund für den nach wie vor verhältnismäßg geringen Zuspruch Interesse von Frauen zu diesen Berufsbildern ist nach einer PISA-Sonderauswertung jedoch weniger in mangelndem Interesse zu sehen als vielmehr in mangelndem Selbstvertrauen in puncto Technik.
Ist also bereits mehr als jeder fünfte Studienanfänger in den Ingenieurs-Wissenschaften weiblich, so ist bei den Ingenieur-Lehrstühlen nur jeder 13te von einer Frau besetzt. Auch nicht wirklich viel, aber gegenüber den frühen 90ern eine Verdreifachung. Und verglichen mit dem allgemeinen Anteil von Frauen unter den Lehrstuhlinhabern von 16% liegt dieser Wert auch gar nicht mehr allzu weit zurück. Über alle Studienfächer hinweg betrachtet liegt der Frauenanteil übrigens mittlerweile über 50% und selbst in klassisch stark männlich dominierten Fächern wie Mathematik wird inzwischen ein Wert von etwa 49% erreicht. Sprach- und Kulturwissenschaften bleiben mit einem Anteil von drei Vierteln nach wie vor eine weibliche Domäne.
Vielleicht schaffen es die Ingenieursberufe ja, zumindest einen kleinen Teil des befürchteten Nachwuchsmangels (vielfach als „War for Talent“ bezeichnet) in den kommenden Jahren durch mehr weibliche Ingenieurinnen auszugleichen. Dazu müsste allerdings wohl noch deutlich mehr passieren…
Virtuelle Studienorientierung über verschiedene Ingenieursstudiengänge (z.B. Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Informationstechnik, Elektrotechnik, Informatik, Mechatronik, Fahrzeugtechnik, Flugzeugbau, Medizintechnik, Biotechnologie, Umwelttechnik oder Verfahrenstechnik) bieten übrigens inzwischen verschiedene Self-Assessments, z.B. an der HAW-Hamburg. Also Mädels…!