Laut der Studie “Creating People Advantage – How to Tackle the Mayor HR Challenges During the Crisis and Beyond”, die Boston Consulting gemeinsam der European Association for People Management (EAPM) durchgeführt hat, und für die mehr als 3300 Personaler in 33 europäischen Ländern befragt wurden, planen nur 15% der Unternehmen ihren Personalbestand über einen Zeithorizont von mehr als drei Jahren im Voraus. Man mag jetzt zwar – sicherlich auch nicht ganz zu Unrecht – argumentieren, dass sich die Bedarfslagen aus konjunkturellen Gründen zuweilen auch sehr schnell ändern können – frei nach dem Motto “woher soll ich denn heute schon mein Gewäsch von morgen kennen?” -, gleichwohl scheint es immer noch so zu sein, dass viele Personaler keinen Blick auf demografische Entwicklungen werfen.

Hierzu kann ich immer nur das wunderbare Instrument vom Statistischen Bundesamt empfehlen, mit dem im Zeitraffer wunderbar die Verwandlung der Bevölkerungsstruktur vom “Zwiebelturm” der 50er Jahre über die “Loriotgesichter” heute bis hin zu der eher – die böse Metapher sei verziehen “urnenförmigen” Verteilung in dreißig Jahren beobachten kann. Siehe hierzu: http://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide/.

Selbst bei einem hohen prognostizierten Zuwanderungssaldo von jährlich +200.000 Personen wird sich z.B. die Zahl der 45-Jährigen von heute ca. 1,45 Millionen in den nächsten zehn Jahren bis 2019 um ca. 500.000 auf nur noch ca. 950.000 reduzieren. Die Zahl der 18- und 19-Jährigen – also der “klassische Abiturient” wird von heute ca. 1,86 Millionen auf gut 1,58 Millionen, also um knapp 300.000 Personen schrumpfen. Jeder, der sich mit dem Thema Azubimarketing beschäftigt, sollte sehr hellhörig werden.

Wie gesagt, konjunkturelle Aufs- und Abs gibt es immer. Die demografischen Wellen laufen sehr viel länger… Die BCG-Studie kann übrigens hier heruntergeladen werden.