Dass Unternehmenskultur wichtig ist, ist für viele Menschen (Arbeitnehmer wie Arbeitgeber) ein No-Brainer.
Insbesondere dann, wenn es mal nicht geklappt hat und Unternehmen und Mitarbeitende sich trennen, heißt es oft “es hat nicht gepasst?”. Gemeint ist damit oft nicht, dass die eigentlichen Tätigkeiten nicht die gewünschten waren oder die vorhandenen Skills nicht den Anforderungen entsprachen, sondern dass es im Verständnis über das gegenseitige Miteinander unterschiedliche Vorstellungen gab:
- Die Art der Entscheidungsfindung (autonom oder hierarchisch?)
- Fokus auf Vereinbarkeit oder Karriere?
- Eher Tradition oder Innovation?
- Viel oder wenig zwischenmenschliche Nähe?
- Betonung von “Ich” oder “Wir”?
- Vorsicht oder Risiko?
All diese Facetten (und noch ein paar mehr) beschreiben Unternehmenskultur. Oder korrekter: Deren jeweilige Ausprägungen beschreiben die Kultur, denn es handelt sich nie um “ganz oder gar nicht vorhanden”, sondern immer um irgendetwas auf dem Kontinuum zwischen den beiden Extremen…
Und für die all diese Facetten bzw. deren jeweilige Ausprägungen gilt: es gibt per se kein gut oder schlecht. Aber es gibt eben ein gut oder schlecht passend. Jemand, der gern sehr autonom agiert und entscheidet, wird möglicherweise seine Reibungspunkte haben mit einer Kultur, in der Entscheidungen vorgegeben werden – entweder hierarchisch und / oder durch Regeln, usw.
Auch eine solche Reibung kann gewünscht sein, etwa dann, wenn ein Unternehmen sich in gewissen kulturellen Merkmalen auch verändern möchte und deshalb gezielt nach Menschen sucht, die andere Vorstellungen mitbringen (man spricht dann von “komplementärem Cultural Fit”), aber man sollte sich der vorhandenen Abweichung gleichwohl bewusst sein.
Und die Bedeutung der jeweiligen unternehmenskulturellen Passung (“Cultural Fit”) wird ziemlich sicher weiter zunehmen. Dies schlicht und ergreifend deshalb, weil diese Passung Menschen wichtig ist UND diese Menschen ihre Wünsche aufgrund der Machtverschiebung in vielen Arbeitsmärkten auch zunehmend artikulieren und durchsetzen können.
Zu diesem Themenkomplex erschien nun kürzlich ein Podcast im von Michael Witt und Robindro Ullah betriebenen HR Tec Talk.
Hört doch mal rein!
