Sicher, über Google for Jobs ist schon so einiges geschrieben worden und ja, ich glaube auch, dass „GfJ“ das Zeug zum Gamechanger hat. Wer tief in die Materie einsteigen möchte, dem möchte ich an dieser Stelle auf jeden Fall das bei Springer essentials erschienene Buch „Google for Jobs – Wie Google den Jobmarkt revolutioniert und Sie im Recruiting profitieren“ meines sehr geschätzten Blogger-Kollegen Henner Knabenreich ans Herz legen.
Gleichwohl scheint mir insgesamt noch sehr viel Un- oder bedenkliches Halbwissen über Google for Jobs im Markt umherzuschwirren.
Ich habe daher kürzlich mit unseren Freunden von Prescreen, mit denen wir gerade gemeinsam bei einem Kunden eines unserer Online-Assessments an das Bewerbermanagementsystem von Prescreen anbinden, vereinbart, dass sie uns in einem kompakten Gastbeitrag noch einmal zusammenfassen, was Google for Jobs ist, wie es funktioniert bzw. was man dabei beachten muss und welche Chancen es bietet. Dabei geht es auch z.B. um so aktuelle Fragestellungen wie etwa die Bedeutung der Gehaltsangabe in einer Stellenanzeige…
Wem das dann doch etwas zu kompakt ist, der findet am Ende des Artikels einen Link, über den man (kostenlos) ein entsprechendes Whitepaper zu Google for Jobs beziehen kann.
Also, ab geht´s…
„Ich google das schnell mal“: Wie Google for Jobs die Recruitingwelt verändert
Jeder der schon einmal über Google nach Hotels gesucht hat, weiß wie die Suche abläuft. Tippt man etwa „Hotels Berlin“ in die Suchleiste ein, erscheint eine Box in der Ergebnisliste, in der eine Vielzahl an Unterkünften aufgelistet werden. Google ist in vielen Bereichen unseres Lebens eine wichtige Anlaufstelle bei der Suche nach Informationen, ob bei Hotels, Flügen oder Rezepten – aber auch bei der Jobsuche. Rund 80% der Stellensuchenden konsultieren zu Beginn der Jobsuche zunächst Google (Marketagent, 2015, 360 Grad Studie: Employer Branding).
Mit Google for Jobs ermöglicht die Suchmaschine nun ebendiese Ergebnisbox auch für die Suche nach dem passenden Arbeitsfeld. In vielen Ländern gibt es Google for Jobs bereits seit einiger Zeit, nun wird damit auch die Jobrecherche für Suchende in Deutschland und der Schweiz vereinfacht.
Für das Recruiting kann Google for Jobs eine Vielzahl an Vorteilen und Chancen mit sich bringen. Dazu müssen allerdings einige Spielregeln eingehalten werden. Folgt man den Anforderungen von Google, steht etwa einer höheren Sichtbarkeit und somit Auffindbarkeit nichts mehr im Weg.
Wie aber funktioniert Google for Jobs und welche Auswirkungen hat die Neuerung für das Recruiting?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass es sich bei Google for Jobs nicht um eine eigene Stellenbörse handelt, über die man direkt Stellenanzeigen schalten kann. Vielmehr durchsucht Google eine Vielzahl an Jobbörsen mittels sogenannter Crawler und Such-Bots.
Dabei werden relevante Informationen der Stellenanzeigen extrahiert und anschließend in der Box der Suchergebnisse wiedergegeben. Nicht jede Stellenbörse empfängt die Such-Bots mit offenen Armen. Im deutschsprachigen Raum jedoch haben XING, Stellenanzeigen.de, Monster, Facebook Jobs, LinkedIn und Glasdoor der Suchmaschine ihre Türen geöffnet und ermöglichen somit, dass die auf diesen Seiten veröffentlichen Stellenausschreibungen in der Such-Box von Google aufgenommen werden können.
Auch bei dieser Funktion setzt Google auf Bewertungen. So werden zusätzlich zu den relevanten Informationen die Unternehmensbewertungen von Kununu und Glasdoor eingeblendet. Im Recruiting sollten die Bewertungen des Unternehmens daher nicht aus dem Auge verlieren.
Neben der Wahl der richtigen Stellenbörse ist auch die Angabe von bestimmten relevanten Informationen von Bedeutung, um eine höhere Sichtbarkeit bei Jobsuchenden zu erreichen.
Was muss bei der Aufbereitung der Stellenanzeigen beachtet werden?
Google gibt einige Kriterien vor, die in einer Stellenanzeige sein sollten. Diese werden in „erforderlich“ und „empfohlen“ geteilt. Sollten Sie bei der Suchmaschine in der Ergebnisbox erscheinen wollen, sollten Sie die erforderlichen Angaben unbedingt in Ihre Stellenanzeige aufnehmen. Ist Ihr Ziel eine möglichst hohe Sichtbarkeit in der Box zu erreichen, sollten sie außerdem auf die empfohlenen Kriterien achten. Die Stellenanzeige sollte dabei im HTML-Format vorliegen, PDF-Ausschreibungen können von Google nicht ausgelesen werden. Wenn Sie im Recruiting eine Bewerbermanagement Software nutzen, sind die Kriterien oft bereits vordefiniert, was Ihnen die Auseinandersetzung mit HTML-Formaten ersparen könnte.
Das klingt zunächst etwas umständlich, bei genauerer Betrachtung aber durchaus umsetzbarbar, wenn man sich mit den Inhalten kurz auseinandersetzt:
Erforderlich
Der Stellentitel
Beim Stellentitel gilt es einfache Grundsätze einzuhalten: klar und konkreter Titel, und zwar nur der Titel, Achtung bei Sonderzeichen (- und / sind gestattet) und Abänderungen durch Drittanbieter vermeiden.
Der Standort
Auch der Standort spielt für Google eine wichtige Rolle. Stellen in der Nähe der Suchenden werden höher gereiht, sofern das Unternehmen Vakanzen an mehreren Standorten hat.
Die Stellenbeschreibung
Auch in der Stellenbeschreibung sollten Sie darauf achten, dass Sie klare und möglichst detaillierte Angaben machen. Der Aufbau sollte als HTML formatiert werden, Überschriften, Absatzumbrüche und Formatierungstags helfen bei der Strukturierung.
Veröffentlichungsdatum
Um die Aktualität der Stellenanzeige zu garantieren, verlangt Google for Jobs die Angabe des Veröffentlichungsdatums.
Das Unternehmen
Zusätzlich zu Titel, Standort, Stellenbeschreibung und Veröffentlichungsdatum sollte die Angabe Ihres Unternehmens inklusive Firmenlogo nicht fehlen.
Ende der Bewerbungsfrist
Hat die Stellenausschreibung eine Bewerbungsfrist, sollten Sie diese angeben.
Empfohlen
Gehaltsangabe
In Deutschland und der Schweiz ist es nicht verpflichtend, das Gehalt in einer Stellenanzeige anzugeben. Google for Jobs jedoch sieht diese Information als ein Zeichen von Transparenz und empfiehlt daher eine Angabe. Auch diese Informationen werden bei nicht Bereitstellen des Unternehmens von Google ergänzt, indem Drittanbieter wie Glassdoor oder salary.com herangezogen werden.
Art der Stelle (Vollzeit/Teilzeit)
Diese Information dient Nutzer_innen gleich festzustellen, für welche Stelle Sie sich bewerben und ermöglicht ihnen zudem nach Stellen zu filtern.
Standorte, wenn Telearbeit möglich
Google empfiehlt zudem, Angaben zu machen, wenn es einen oder mehrere Standorte gibt, die zur Telearbeit genutzt werden können.
Angabe, falls ausschließlich Telearbeit
Handelt es sich bei der Stellenausschreibung um einen Job, der Telearbeit ermöglicht, sollten Sie diese Information angeben.
Welche Auswirkungen hat Google for Jobs auf das Recruiting?
Ob Google for Jobs nun als bahnbrechende Neuerung oder alter Hut betrachtet wird – fest steht, dass die Suchfunktion Auswirkungen auf das Recruiting haben kann. Bereits jetzt suchen eine Vielzahl an Bewerber_innen zuerst über die Suchmaschine nach passenden Stellen. Diese Vorgehensweise wird sich durch die neue Funktion wohl noch verstärken.
Das kann vor allem den Vorteil für Bewerber_innen haben, dass die Qualität von Stellenanzeigen sich durch die von Google erforderte Strukturierung der Daten verbessert. So ist in etwa die Aktualität der Anzeige durch die Datumsangabe gegeben. Zudem kann es zu einer Steigerung der Qualität der Suchergebnisse selbst kommen. Kandidat_innen wird das Finden eines Jobs, der ihren Vorstellungen entspricht vereinfacht. Dies führt weitergehend auf Seite der Recruiter_innen zu qualitativ hochwertigeren Bewerbungen. Je umfangreicher und detaillierter die Stellenanzeige mit relevanten Informationen gefüllt ist, umso besser werden sie auch in der Suchergebnisliste gereiht.
Fit für Google for Jobs?
Google for Jobs mag auf den ersten Blick überwältigend klingen, jedoch ergeben sich eine Vielzahl an Chancen durch die neue Funktion. So kann die Suchfunktion sich positiv auf Ihre Candidate Experience, Time-to-Hire und Qualität der Bewerbungen auswirken.
Sind auch Sie bereits fit für Google for Jobs? In diesem Whitepaper finden Sie neben weiteren Informationen zum Thema, auch eine Checkliste. Stellen Sie sicher, dass Google for Jobs die vielversprechendsten Kandidat_innen auf Ihre Stellenausschreibungen aufmerksam macht.
Wer im SAP und/oder IBM-Umfeld einen Job sucht, sollte sich JobEtage.com anschauen. Die Jobbörse für SAP und IBM Spezialisten mit vielen kostenlosen Services.
Guter Beitrag, der vor allem auf die inhaltliche Aufbereitung der Stellenanzeigen eingeht. Es gibt aber auch einige eher technische Aspekte zu beachten, abgesehen von dem im Artikel erwähnten html-Format ist bspw. das Hinterlegen von Schema-Daten mittlerweile sehr zu empfehlen, um in den oberen Positionen von Googles Jobbox aufzutauchen. Wir erläutern das in unserem Blogbeitrag: https://brandmonks.de/blog/google-for-jobs-seo/
Beste Grüße
Sehr guter Beitrag und tolle Tipps. Bei der nächsten Suche nach Jobs Sarganserland wird Einges davon beachtet. Vielen Dank!