100.000ster Nutzer des Studien-Interessentests ´SIT` von Hochschulrektorenkonferenz und ZEIT ONLINE

Damit haben wir in der Tat in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet, als wir am 8. Januar den Hebel umlegten und zeitgleich zwei Instanzen des “SIT” (Studium-Interessentest) auf den Seiten der HRK/Hochschulrektorenkonferenz (Hochschulkompass.de) und ZEIT ONLINE starteten:

In etwas über sechs Monaten, die der Test nun im Einsatz ist, wurde dieser Stand heute von sage und schreibe 100.000 Studieninteressierten genutzt!

SIT-logo_Variante_fuer_die_HRK_736pxDer SIT basiert auf dem von CYQUEST entwickelten Test zur Messung von beruflichen und Studieninteressen und liefert dem Nutzer in kürzester Zeit verschiedene Rückmeldungen, die diesem wertvolle Dienste leisten können bei der Beantwortung der Frage:

“Was studiere ich?”

Dabei geht es im Wesentlichen um folgende Aspekte:

Nutzen des SIT

Das heißt:

Erstens liefert der Test dem Nutzer eine Rückmeldung hinsichtlich der eigenen (“intraindividuellen”) Ausprägung sechs beruflich relevanter Interessendimensionen (nach dem sog. “RIASEC-Modell” nach John L. Holland).

hochschulkompass_sit_ergebnis1

Die Dimensionen und deren individuelle Ausprägung sind dabei jeweils für den Nutzer kommentiert und vor allem zweitens dann in den Vergleich mit einer inzwischen überaus umfangreichen Vergleichsstichprobe von mehr als 50.000 Testnutzern nach Geschlecht gestellt (“interindividuell”):

hochschulkompass_sit_ergebnis

Drittens schließlich – und das ist sicherlich auch das Kernstück des SIT – kann man dieses persönliche Ergebnis als Filterkriterium verwenden, um sich darauf basierend aus der überaus umfangreichen Datenbank mit grundständigen Studiengängen passende Studiengänge anzeigen zu lassen.

D.h. neben anderen die Studienwahl beeinflussenden Variablen wie Hochschulform oder -ort kann eben auch die mehr oder weniger vorhandene Bedienung persönlicher Interessen in die Suche mit aufgenommen werden.

hochschulkompass_studienganSo hilft der SIT dabei, die unheimlich große Menge an grundständigen Studiengängen – wir reden aktuell von 9.553 grundständigen Studiengängen, die im Hochschulkompass gelistet sind – sinnvoll auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, um sich dann mit den verbliebenen Studiengängen näher zu befassen.

Hochschulkompass_Studiengangssuche_Ergebnis

Um eines an dieser Stelle nochmal sehr deutlich zu unterstreichen: Der SIT spuckt nicht am Ende als Ergebnis aus, welchen Studiengang man studieren sollte. Zur Beantwortung dieser Frage gehören noch Aspekte, die der SIT nicht zum Gegenstand hat (z.B. formelle Zulassungskriterien, nötige oder hilfreiche Fachkompetenzen oder studienorganisatorische Dinge wie die Finanzierung etc.).

Der SIT misst “nur” die individuellen Studieninteressen und bietet die Möglichkeit, sich dazu passende Studiengänge anzeigen zu lassen. Die weitere Recherche nach dem für einen selber idealen Studiengang obliegt natürlich weiterhin dem Nutzer (alles andere wäre auch ein sehr komisches Verständnis von Studienorientierung…).

Der große und entscheidende Unterschied ist jedoch der, dass man sich sicher sein kann, dass sich dieser weitere Rechercheaufwand bei den gezeigten Studiengängen auch lohnt, weil diese dem Grunde nach zu einem passen. Bietet dann die jeweilige Hochschule auch noch gute Orientierungsinformationen zu dem jeweiligen Studiengang (wie das etwa die Online-Studienorientierung der Uni Göttingen oder der HN-Navigator der Hochschule Niederrhein für jeweils deutlich über 20 Studiengänge tun), dann führt die Recherche auch schnell zu einer deutlich erhöhten Studienwahlsicherheit.

SIT erreicht etwa ein Drittel aller Studieninteressierten

Um die eingangs erwähnte Zahl von inzwischen 100.000 SIT-Nutzern nochmal in Relation zu setzen:

Im Durchschnitt wird der SIT am Tag von 529 Usern genutzt und vollständig bearbeitet. Auf das Jahr hochgerechnet werden es damit etwa 193.000 in diesem Jahr sein. Hiervon muss man dann sicherlich nochmal einen Teil an Nutzern abziehen, die den SIT aus anderen Gründen als zur Studienorientierung genutzt haben. Ich denke aber, dass dies aufgrund der Positionierung des Tests als Studieninteressentest ein relativ kleiner Anteil sein dürfte. Zudem ist der Test ja in speziell auf die Studienorientierung gemünzte Angebote wie den Hochschulkompass oder natürlich die Studiengangssuche bei ZEIT ONLINE (wo Studieninteressierte neben dem SIT auch alle Ergebnisse aus dem CHE-Hochschulranking finden) eingebunden. Aufgrund dieser Umstände und auch auf Basis der Altersstruktur der Teilnehmer gehen wir konservativ davon aus, dass mindestens 85% der SIT Nutzer wirklich Studieninteressierte und potentielle kommende Studierende sind.

Legt man für das Jahr einen Erwartungswert von rund 500.000 Studienanfängern im ersten Hochschulsemester an, bedeutet das, dass etwa ein Drittel aller Studienanfänger sich mit Hilfe des SIT im Vorwege orientieren!

Ein Drittel…

In Baden-Württemberg ist die Nutzung eines Studieninteressentests vor einer möglichen Einschreibung an einer Hochschule im Ländle übrigens zwingend erforderlich, d.h. man muss diese Teilnahme bei der Bewerbung um einen Studienplatz nachweisen. Da trifft es sich gut, dass die Teilnahme am SIT formell dieses Kriterium erfüllt und das am Ende des Tests generierbare Zertifikat als entsprechender Nachweis anerkannt wird…

ZEIT_Zertifikat

Testkonstruktion und Hintergrund

Da gelegentlich Nachfragen zum RIASEC-Modell an sich, den testtheoretischen Hintergründen des SIT, zur Testentwicklung und Gütekriterien kommen, haben wir die diesbzgl. Antworten in einem Kurzhandbuch zusammengefasst, was man sich hier herunterladen kann.

Der SIT wird sukzessive weiterentwickelt und ich bin sehr gespannt, wie die Reise weitergeht…

Auf die nächsten 100.000…!

3 Gedanken zu „100.000ster Nutzer des Studien-Interessentests ´SIT` von Hochschulrektorenkonferenz und ZEIT ONLINE

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