Auch an der Leibniz Universität Hannover gibt es SelfAssessments zur Studienorientierung

Es vergeht momentan kaum eine Woche, in der nicht eine weitere Hochschule die Einführung  virtueller Studienorientierungen oder von Online-SelfAssessments (OSA) verkündet. Auch wenn nicht alle von uns umgesetzt werden ;) berichten wir hier im Blog natürlich auch über alle, die uns auffallen (siehe hierzu die Kategorie “Virtuelle Studienberatung“). Nicht zuletzt, weil wir festgestellt haben, dass sich aus dem (leider viel zu wenig praktizierten) Erfahrungsaustausch zwischen der Unternehmens- und der Hochschulwelt spannende gegenseitige Einblicke ergeben können. Ja, liebe Personaler, auch Hochschulen stehen vor “Branding-Herausforderungen” (“Bildungsmarke”) und ja, auch das Finden und Halten der “richtigen” Studierenden ist eine Art “Recruiting-Aufgabe”. Auch Hochschulen stehen – ob sie es so nennen würden oder nicht – im War for Talent…

Logo_Leipniz_UniNun denn, zum Thema: Jüngstes Beispiel für die Einführung einer webgestützten Selbsttest-Applikation zur Studienorientierung ist die Leibniz-Universität Hannover. Unter der Internet-Adresse www.selbsttest.zsb.uni-hannover.de können Studieninteressierte einen Einblick bekommen, welche Tests es zurzeit gibt. Zunächst sind es drei Studienfächer, über die sich angehende Studentinnen und Studenten informieren können: Jura, Wirtschaftswissenschaft und Religionswissenschaft. Nach und nach kommen weitere Studiengänge der Leibniz Universität dazu, wobei Self-Assessments für die Studiengänge Geodäsie und Gartenbauwissenschaften in Arbeit sind.

Selbsttests_Uni_HannoverMit dem Projekt testjurSELF bietet die Juristische Fakultät eine studienortbezogene Entscheidungshilfe als Hilfestellung im Auswahlprozess an. Den Studieninteressierten soll durch nützliche Informationen zu Besonderheiten des juristischen Studiums an der Leibniz Universität, aber auch durch einen Abgleich von Selbsteinschätzungen mit den Erwartungshaltungen der Lehrenden eine Auswahlentscheidung erleichtert werden.

Das SelfAssessment der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät soll eine erste Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ermöglichen und bei der Entscheidung helfen, ob die persönlichen Neigungen und Eignungen sowie die studienrelevanten Kompetenzen und Fähigkeiten mit dem erwünschten Studienfach zusammenpassen. Hierfür werden ca. 90 Minuten veranschlagt. Ergänzend zu diesem Test bietet die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ein Modul mit Informationen zum Studium der Wirtschaftswissenschaften in Hannover, das studienortspezifische Besonderheiten und Anforderungen aufzeigt.

Der Selbsttest in Religionswissenschaft (ca. 60 Minuten)  möchte über die Bandbreite des Faches informieren und den Studieninteressierten helfen, sich selbst und ihre Einstellung zur wissenschaftlichen Betrachtung von Religionen richtig einzuschätzen. Dabei helfen beispielsweise Lesetexte, die über den Beruf und den Arbeitsalltag des Religionswissenschaftlers informieren. Texte über Geschichte und Probleme des Faches, über unterschiedliche Religionsgemeinschaften sowie Fragen zu Sprachkenntnissen runden den Test ab. Zusätzlich gibt es Informationen über mögliche Fächerkombinationen, Berufschancen und den Aufbau des Studiums in Hannover.

Was uns insg. an den Ansätzen sehr gut gefällt ist, dass die Uni Hannover offensichtlich nicht allein auf eine reine SelbstTESTUNG setzt, also die Bereitstellung von Testmodulen, an deren Ende der Test dem Teilnehmer sagt, ob und wie weit eine “Befähigung” zum jeweiligen Fach vorliegt, sondern dabei stark den Aspekt der “Information” betont. Denn: Informationen zum “Drumherum” sind oftmals der wichtigere Hebel zur Verbesserung der Studienwahl! Oder ein bißchen flapsig ausgedrückt: Mit der hinreichenden Anzahl “PS zwischen den Ohren” kann man theoretisch alles studieren, ob es aber das für einen Richtige ist, steht auf einem völlig anderen Blatt. Hier spielen Aspekte wie die Hochschulform, der Standort, die Studienorganisation, die Studienkultur, berufliche Perspektiven und natürlich die jeweilige fachliche Neigung (und die ist etwas anderes als die Eignung) eine häufig viel entscheidendere Bedeutung. Es geht um Können ja, es geht aber auch um Kennen, Wollen und Sollen!

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