War for Talent in der Rezession?

Es ist keine vier Monate her, da waren am Konjunkturhimmel gerade einmal ein paar Schönwetter-Wölkchen auszumachen. Heute werden die Medien nicht müde zu betonen, dass wir in einer der größten Rezessionen seit Jahrzehnten stecken.

Was wird aus dem War for Talent? Sind die Sorgen der Unternehmen, keinen passenden Nachwuchs mehr zu finden, damit aus der Welt? Werden die Aussagen, dass das Personal die wichtigste Ressource des Unternehmens ist, evtl. wieder auf das Format von „Sonntagsreden“ reduziert? Darf man überhaupt in Employer Branding investieren, während Einstellungsstops, Personalabbau oder vielleicht sogar staatliche Bürgschaften auf der Agenda stehen?

Nun, konjunkturelle „Aufs- und Abs“ wird es immer geben. Am demografischen Wandel und der zunehmenden Wissensintensität der Arbeitsrealität ändert dies aber nichts. Wer Nachwuchs rekrutieren möchte, der diesen Herausforderungen gewachsen ist, sollte den Aufbau und die Pflege einer Arbeitgebermarke als ein strategisches Thema begreifen, das nicht von kurzfristigen Bedarfsplanungen oder offenen Stellen diktiert werden darf. Denn: Wer sich jetzt prozyklisch verhält, wird im nächsten Aufschwung vor den gleichen Problemen stehen, wie in den vergangenen vier Jahren – mit einem Unterschied: Die „rekrutierbare“ Zielgruppe wird um einige Hunderttausend Personen kleiner sein als heute…

Sehr schön veranschaulicht wird dies anhand des wunderbaren Instrument des Statistischen Bundesamts zur demografischen Entwicklung („Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung“ – http://www.destatis.de). Man kann deutlich sehen, dass von einer Alterspyramide nun wirklich keine Rede mehr sein kann; vielmehr bekommt die Altersverteilung in Deutschland zunehmend das Äußere einer „Altersurne“… Allein die Zielgruppe der 20-29 Jährigen wird sich bis 2025 von knapp 10 Millionen um über eine Million Personen auf unter 9 Millionen verkleinern.

Es sollte einem bei allen Sparzwängen zu denken geben…

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