Hochschulcontest: Entwicklung einer Hochschulmarketingkampagne für OTTO durch Studis

Als treuer Fan der Facebook Otto Group Karriereseite bin ich vor einiger Zeit auf einen Post zum „University Contest“ für Studierende aufmerksam geworden.

Besonders spannend: Im Rahmen des University Contest hat OTTO Studierende gebeten, Ideen für eine crossmediale Hochschulmarketingkampagne zu generieren. Ich bin natürlich super neugierig, was dabei herausgekommen ist.

Wie nehmen Studierende meinen alten Arbeitgeber wahr und welche Visionen haben sie?

Was wünschen sich Studierende im Hochschulmarketing?

Steht Hochschulmarketing wirklich vor dem Aus, wie auch gerade in dem Artikel „Maßlos oder Maßarbeit” in der neuen Ausgabe der Personalwirtschaft diskutiert?

Aus diesem Grund habe ich mir gedacht, warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und bei meinen lieben EX-Kollegen zum Mittagessen auf der Wandsbeker-Sonnenterrasse vorbeischauen und die Mädels mit Fragen löchern. :-) Gesagt – getan! Letzte Woche war ich bei den Mädels zum Mittag und habe das Interview mit Denise für euch einmal zusammengefasst:

Hallo, liebe Denise,

erst einmal vielen Dank für die Einladung! Es ist immer wieder schön bei euch zu sein. Umso besser, wenn man daraus natürlich auch gleich noch Content generieren kann :-)

Magst du dich unseren Bloglesern einmal kurz vorstellen?

Klar, gerne :-)

Hi, ich bin Denise und bin seit mittlerweile über vier Jahren Referentin im OTTO-Personalmarketing. Nach meinem Praktikum bei OTTO, bin ich damals direkt im Personalmarketing Team eingestiegen. Ich bin für das Hochschulmarketing verantwortlich und betreue die Stipendienprogramme sowie unsere Hochschulkooperationen. Außerdem seid ihr bei mir richtig, wenn es um die Karrieresite sowie das Social Media Monitoring geht.

Wie seid ihr darauf gekommen, einen Hochschul-Contest an der MHMK Hamburg auszuschreiben? Und vor allem gerade zur Entwicklung einer Hochschulmarketing-Kampagne für OTTO?

Die Macromedia Hochschule  für Medien und Kommunikation (MHMK) ist schon seit vielen Jahren eine feste Größe in unseren Hochschulmarketingaktivitäten, so war die Otto Group beispielsweise auch Unternehmenspartner der MHMK im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Da wir insbesondere Bedarf in den Bereichen E-Commerce bzw. IT haben,  stehen für uns die Studierenden der Studiengänge E-Commerce und Digitale Medien im Fokus unserer Aktivitäten. Durch den engen Kontakt zur Hochschule hat sich auch die Möglichkeit zur Ausschreibung des Hochschulcontests ergeben. Dieser wurde im Rahmen des Curriculums der Studienrichtung Markenkommunikation und Werbung für Studierende am Campus Hamburg und München ausgeschrieben. Die Aufgabe: „Entwicklung einer crossmedialen Hochschulmarketing-Kampagne“.

Ziel war es, die Zielgruppe selbst mit einzubinden und von Ihnen eine Kampagne entwickeln zu lassen, um noch zielgerichteter OTTO als E-Commerce Unternehmen zu positionieren. Und somit auch die Wahrnehmung als E-Commerce Unternehmen zu fördern und Studierende an OTTO heranzuführen. Besonders spannend war dabei für uns der Vergleich der beiden Regionen. „Gibt es ein Nord-/Südgefälle in  der Wahrnehmung von uns als Arbeitgeber? Welche Ideen haben die zukünftigen Marketing-Profis?“

Mögt ihr ein wenig mehr zum Ablauf erzählen? Wie seid ihr vorgegangen und vor allem, was waren die Milestones mit den Studierenden?

Klar. Zunächst gab es einen Kick-off Termin mit den Studierenden. In Hamburg sind wir dazu direkt an die Hochschule gefahren, der Kick-off Termin mit den Teams aus München fand via Telepräsenz statt. Ziel dieses Kick-off-Termins war vor allem die Vorstellung von OTTO als Unternehmen, der Fragestellung und die Klärung offener Fragen. Insgesamt haben 10 Teams á 3-4 Studierenden an dem Contest teilgenommen. 6 Teams in München und 4 in Hamburg. Nach dem Kick-off Termin folgte ein Inhouse Day der Hamburger Studierenden und zahlreiche Mails mit den Teams aus München. Einer der größten Milestones war dann ein Schulterblick vor Ort am Hamburger Campus, wo erste Ideen präsentiert wurden. 

Anschließend folgte dann die Abschlusspräsentation am 24. Juni in München und am 25. Juni in Hamburg. An den jeweiligen Hochschulen wurde ein Gewinnerteam prämiert. In der Jury saßen neben Hochschulvertretern und uns Personalkollegen auch OTTO-Kollegen aus dem Bereich E-Commerce. 

Und, kannst und darfst du auch etwas zu den Ergebnissen sagen?

Soviel kann ich verraten – im Rahmen des Contests wurden sehr kreative und innovative Kampagnen vorgestellt. Wir hatten einen richtigen Wow-Effekt und waren wirklich begeistert. Richtige Gänsehaut-Momente. Die Studierenden haben sich in einer Tiefe mit den Themen auseinandergesetzt – toll! Dadurch sind großartige Konzepte entstanden.

Von spitzen Recruiting-Kampagnen bis hin zu breit angelegten Branding-Kampagnen. Die Studierenden haben uns dabei auch vor allem durch Guerilla- und Eventmarketingideen sowie den starken digitalen Fokus inkl. Einbindung unserer Social Media Kanäle überzeugt. Dazu haben sie auch das interne Personalmarketing betrachtet – was ja ein wichtiger Aspekt ist!

Insbesondere, da München und Hamburg daran beteiligt waren, hat es uns gezeigt, dass Regionalität offenbar auch im Hochschulmarketing eine besondere Rolle spielt. Die Recherche der Studierenden hat ergeben, dass wir in Hamburg ein deutlich stärkeres Image als erfolgreicher Arbeitgeber pflegen als das in München der Fall ist. Sicherlich liegt dies auch an einer starken Präsenz vielfältiger anderer Branchen im Süden Deutschlands.

Im Bezug auf den Artikel in der aktuellen Personalwirtschaft – den ich natürlich auch gelesen habe –, zeigt dieser Aspekt auch, dass es sinnvoll ist, vor allem sein bereits vorhandenen Bekanntheitsgrad zu nutzen und mit regionalen Kooperationen zu punkten.

Wie kam es bei den Studierenden an? Gab es außer Credit-Points ggf. auch etwas für ihre Arbeit? :-)

Wir haben der Gewinner-Gruppe Jochen Schweizer Gutscheine geschenkt und auch eine Tasche mit Utensilien für das Studium. Das kann man immer gut gebrauchen :-)

Besonders gefreut hat uns, dass wir erste Bewerbungen erhalten haben. Das zeigt uns, dass dieser intensive Austausch mit einem Unternehmen bei der Entscheidung für eine Bewerbung positiv wirken kann.

Was habt ihr daraus jetzt gezogen?

Fallstudien bzw. Hochschulcontests sind natürlich immer recht aufwendig, aber es lohnt sich! Durch den Contest hatten wir die Möglichkeit, uns unsere Arbeit spiegeln zu lassen. Zudem hatten die Studierenden wirklich viele tolle Ideen und super Konzepte. Ein großer Dank gilt demnach den Studierenden und der Hochschule, die voller Einsatz und Engagement den Wettbewerb zu einem erfolgreichen, engen Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft haben werden lassen.

Wir können uns wirklich sehr gut vorstellen, Ideen konkret umzusetzen und werden gemeinsam mit den Studierenden dies dann auch ausarbeiten. Also seid gespannt!

Vielen Dank liebe Denise, wir sind sehr gespannt, welche Ideen ihr konkret umgesetzt und werden natürlich auch hier im Blog wieder darüber berichten.

Mein Fazit – auch im Bezug auf den aktuellen Artikel in der Personalwirtschaft: Hochschulmarketing lohnt sich definitiv und beinhaltet viel mehr als Präsenz auf Hochschulmessen zu zeigen! Mit direktem Praxisbezug, Einbindung des Fachbereichs und tollen Kampagnen steht dieser Bereich noch nicht am Scheideweg! Und dabei muss, wie dieses Beispiel zeigt, nicht immer gleich ein sechsstelliges Budget zur Verfügung stehen.

Wer sich übrigens für die Frage interessiert, was Crowdsourcing mit Employer Branding und Recruiting zu tun hat, der kann ja mal einen Blick in diesen Beitrag werfen…

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