Studienwahl NRW – Der Orientierungstest für Hochschulen in Nordrhein-Westfalen

Die immer größer werdende Auswahl an Studiengängen erschwert Studieninteressierten zunehmend die Wahl des Studiengangs.

  • Welcher Studiengang ist der richtige?
  • In welchem Bereich will ich überhaupt studieren?
  • Gibt es einen Studiengang der zu meinen Interessen passt?
  • Und wo liegen meine Interessen überhaupt?

Diese und viele andere Fragen stellen sich Schüler, die kurz vor dem Schulabschluss stehen und überlegen, was sie danach machen wollen. Vor diesem Hintergrund bietet die Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen e.V. einen Orientierungstest für Studieninteressierte an. Im Prinzip sehr ähnlich dem, den wir für den STARK-Verlag entwickelt haben (www.studi-kompass.de) und über den wir auch bereits hier im Blog berichtet haben.

Der Orientierungstest “Studienwahl NRW” ist auch ein berufsbezogener Interessentest.

Den Test können Studieninteressierte starten, ohne sich vorab registrieren zu müssen. Stattdessen wird automatisch eine TAN generiert. Mithilfe dieser TAN kann man sich später wieder einloggen. Das heißt, wenn man zwischendurch den Test unterbrechen möchte, oder zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf sein Ergebnis zugreifen möchte, so kann man dies tun – vorausgesetzt, man hat sich die TAN notiert und den Zettel behalten.

Der Test selber besteht aus vier Seiten mit jeweils 16 Items, die das berufliche Interesse abfragen.

Auf einer fünfstufigen Skala, die von „gar nicht“ über „wenig“, „etwas“ und „ziemlich“ bis zu „sehr“ reicht, sollen die Studieninteressierten angeben, inwieweit sie sich für die jeweilige Tätigkeit interessieren. Die fünfstufige Skala ist aus meiner Sicht etwas unglücklich gewählt. Gerade bei Tätigkeiten, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie einen interessieren, tendiert man doch sehr stark dazu „etwas in der Mitte“ anzuklicken und sich so vor der Entscheidung zu „drücken“.

Wenn nicht zu allen Tätigkeiten eine Einschätzung abgegeben wurde erscheint eine Fehlermeldung. Die nicht angegebenen Interessen werden jedoch leider nicht markiert. So nimmt es etwas Zeit in Anspruch herauszufinden, an welcher Stelle der Fehler liegt.

Nachdem alle Tätigkeiten eingeschätzt wurden erhalten die Studieninteressierten nach Durchlaufen einer kurzen Evaluation ein zweistufiges Feedback. Unter der Überschrift „Mein Profil“ wird zunächst eine Rückmeldung zu grundsätzlichen Interessen für Tätigkeiten gegeben, die für ein Studium bedeutsam sind. Hierzu werden Fragen wie z.B. „anspruchsvolle Texte lesen“ oder auch „Freude am Lernen haben“ berücksichtigt. Im Anschluss daran wird die Ausprägung der Interessen in zehn verschiedenen Bereichen dargestellt.

Hier wird also die Liste an der sechs unterschiedlichen persönlichkeitsbasierten Interessensorientierungen des RIASEC-Modells nach John Holland erweitert Faktoren wie Sportlich“ oder „Musik“.  Ansonsten ist das Feedback recht ähnlich aufgebaut. Bei Klick auf das Fragezeichen neben dem jeweiligen Bereich öffnet sich eine Erklärung.

Zusätzlich werden auf Grundlage der angegeben Interessen Studienfachempfehlungen gegeben. Die Interessen werden dabei in der Gewichtung nach „sehr wichtig“, „wichtig“ und „unwichtig“ vorsortiert. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Gewichtung zu verschieben. Wer z.B. der Ansicht ist, dass „Sportlich“ zwar zu seinen Interessen gehört, jedoch eher etwas ist, dem er in der Freizeit nachgehen und beruflich nichts mit Sport machen möchte, kann dieses Interesse ggf. von „wichtig“ zu „unwichtig“ verschieben. Zusätzlich können die Treffer nach „Studienfeldern“ und „Ort“ eingeschränkt werden.

Bei Anklicken der verschiedenen Bereiche klappt eine Liste mit den passenden Studiengängen auf. Auch diese lassen sich anklicken und führen zu einer kurzen Beschreibung des jeweiligen Studiengangs.

Die Angaben zu den Studiengängen sind sehr kurz gehalten und beschränken sich auf die wichtigsten organisatorischen Informationen. Eine wirkliche Entscheidungshilfe bei der Wahl zwischen verschiedenen Studiengängen bieten diese für sich genommen nicht.

Im Anschluss an den Test können sich die Teilnehmer nach Eingabe ihres Namens ein Zertifikat erstellen lassen. Dies beinhaltet jedoch lediglich die Information, dass der Test durchlaufen wurde und nicht, welche Interessen der User hat.

Unter der Überschrift „Wie geht es weiter?“ werden weiterführende Links aufgelistet.

Die Gestaltung des Tests ist insg. Eher schlicht gehalten. Eine Abgrenzung der einzelnen Items bei der Befragung würde die Beantwortung des Tests erleichtern. Auch das Feedback, insbesondere die Studienfachempfehlungen und die Detailinformationen zu den einzelnen Studiengängen sind eher schlicht und sachlich gehalten.

Insgesamt gesehen bietet der Orientierungstest tatsächlich das, was er verspricht – eine Orientierung im Studiengangs-Dschungel NRW. Er hilft Studieninteressierten dabei herauszufinden, in welchen Bereichen ihre Interessen liegen. Und auch wenn sie nachher nicht genau wissen, welches der passende Studiengang ist, wissen sie zumindest in welchem Bereich sie suchen sollten. Und das ist ja schon eine ganze Menge.

Auf jeden Fall tut sich doch einiges auf dem Gebiet der Studienorientierung. Wir erstellen gerade übrigens einen Studieninteressentest für das Land Rheinland-Pfalz, über den wir hier natürlich auch berichten werden, wenn er fertig ist…

2 Gedanken zu „Studienwahl NRW – Der Orientierungstest für Hochschulen in Nordrhein-Westfalen

  1. Für Baden-Württemberg gibt es etwas ähnliches. Rheinland-Pfalz wird wohl noch dieses Jahr mit einem Angebot starten. In Hamburg wird die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Kürze etwas in der Richtung anbieten.

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