Berufseinstieg: Trainee vs. Direkteinstieg – Gastbeitrag von Miriam Bax (Studieren-im-Netz.org)

Der letzte Gastbeitrag im Recrutainment Blog ist ja nun schon wieder ein paar Tage her. Deshalb freuen wir uns, heute den Gastbeitrag von Miriam Bax aus der Online-Redaktion der Seite Studieren-im-Netz.org präsentieren zu können. Es geht dabei um die – speziell für Hochschulabsolventen – immer sehr spannende Frage “Traineeprogramm oder Direkteinstieg?”.

Auf geht´s…

logo-stinBerufseinstieg: Trainee vs. Direkteinstieg von Miriam Bax

Ist das Studium beendet, wartet bereits die nächste Bewährungsprobe auf die Absolventen: der Berufseinstieg oder die Frage: Training on oder off the Job?

Der Direkteinstieg nach dem Studium ist nach wie vor begehrt, bietet er doch einen sicheren Arbeitsplatz und feste Strukturen. Dennoch: Trainee-Programme laufen dem direkten Einstieg zusehends den Rang ab. Stellenbörsen sind voll von entsprechenden Stellenangeboten. Was ist also besser? Ein konkreter Arbeitsbereich mit festem Kollegenkreis oder Arbeitsplatzrotation?

Tatsächlich halten sich beide Wege, was die späteren Karrierechancen anbelangt, die Waage:

Trainee: beruflicher Allrounder

Gerade größere Unternehmen bieten Trainee-Programme an, in denen die Absolventen für 1 bis maximal 2 Jahre diverse Unternehmensbereiche durchlaufen – teilweise sogar im Ausland. Darin liegt bereits ein großer Vorteil: Der Trainee kann sich durch die Arbeitsplatzrotation ein firmenübergreifendes Netzwerk aufbauen, das ihm nach Beendigung des Programms zu Nutzen machen kann. Er lernt zudem die Unternehmensstrukturen kennen und eignet sich abteilungsübergreifendes Denken und Handeln an. So werden Trainees gezielt zu Generalisten ihres Bereichs und zu potenziellen Führungs- bzw. Fachkräften ausgebildet.

Begleitet werden die Programme von Seminaren und Weiterbildungen, in denen Soft Skills wie kommunikative Kompetenz, Einfühlungsvermögen oder Eigenmotivation vermittelt werden. Das wechselnde Arbeitsumfeld schult die eigene Flexibilität und das Kommunikationsvermögen.

Die Vorzüge klingen umso überzeugender, wenn man den meist schwierigen beruflichen Einstieg für Hochschulabsolventen betrachtet. Berufserfahrung ist oft Voraussetzung für eine Festanstellung. So gesehen schlägt eine Trainee-Stelle die ideale Brücke zwischen Studium und Festanstellung. Sogar schlechte Abschlussnoten können mit einem hervorragenden Trainee-Zeugnis zumindest ein Stück weit wieder ausgeglichen werden.

Ein Blick zurück

Dabei ist der Trainee alles andere als neu. Bereits vor rund 30 Jahren wurden solche Programme ins Leben gerufen,  maßgeblich eingesetzt von Großunternehmen wie der Deutschen Bank, Daimler, VW oder auch Versicherungen. Trainee-Programme waren ausschließlich für Wirtschaftswissenschaftler eine berufliche Option. Heute absolvieren auch Informatiker bis hin zu Juristen oder Geisteswissenschaftler Trainee-Programme.

Vorteile für Direkteinsteiger

Der große Vorteil für Direkteinsteiger ist der, dass sie deutlich enger ins Tagesgeschäft und in längerfristige Projekte eingebunden sind. Sie haben bereits recht früh ihren eigenen Verantwortungsbereich. Trainees werden dagegen weitaus seltener eigene Projekte übertragen. Es sei denn, sie nehmen an speziellen Fachtrainee-Programmen teil. Außerdem gilt: Wer beim Unternehmen bleiben will, der muss in der Regel flexibel sein, was den späteren Arbeitsbereich angeht.

Auch in Sachen Gehalt stehen Trainees hinten an. Trainees sind natürlich auch fest angestellt, ihr Verdienst liegt jedoch rund 10% unter dem von Direkteinsteigern. Verglichen mit zum Teil sehr schlecht bezahlten Berufseinsteigerformen wie Volontariaten stehen sie dennoch gut dar. Trainee-Programme machen es Unternehmen möglich, Mitarbeiternachwuchs aus den eigenen Reihen zu rekrutieren – das lassen sie sich durchaus etwas kosten und investieren gern in die Trainees.

Fazit: Trainee-Programme lohnen sich vor allem für Generalisten, die beruflich vielseitig einsetzbar sind und deren Studium breiter gefächert ist. Hier kommt es auf die Arbeit an den Schnittstellen an. Der Direkteinstieg eignet sich deutlich besser für Spezialisten wie Ingenieure oder Informatiker.

So viele Vorzüge Trainees auch geboten werden, letztlich ist es für die eigene Karriere unerheblich, ob Trainee oder direkter Berufseinstieg: Es zählen Leistung, Engagement, Motivation und nicht zuletzt Kontakte.

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