Die IFOK-Studie belegt: Strategische Bedeutung des Social Web wird zunehmend erkannt

IFOK_ImageÜber 50% der deutschen Internetnutzer sind inzwischen Mitglied in Sozialen Netzwerken – Tendenz steigend. Trotz dieser schnellen Verbreitung sind viele Unternehmen nach wie vor zurückhaltend, was die Nutzung des Social Web betrifft. Als häufigsten Grund dafür geben Personalverantwortliche die Angst vor Kontrollverlust an, verkennen dabei aber gleichzeitig, dass dieser nicht zuletzt durch den zögerlichen Umgang mit diesem Thema im Gegenteil verstärkt wird. Employer Branding ist heute nicht mehr allein durch das Unternehmen steuerbar, das aktiv und einseitig Botschaften sendet. Gesprochen wird im Netz ohnehin – ob mit oder ohne Zutun der betroffenen Organisation. Dass die Einflussnahme auf die Diskussion viel mehr auch eine große Chance sein kann – mit positiven Konsequenzen für Unternehmenskultur, Produktivität, interne Zusammenarbeit und nicht zuletzt im „War for Talent“ – scheinen mehr und mehr Personaler zu erkennen, wie die aktuelle IFOK-Studie belegt.

Unter dem Arbeitstitel „Social Media und Personalarbeit: Potenzial erkannt. Und genutzt?“ hat die IFOK GmbH im Herbst vergangenen Jahres im Rahmen einer Online-Erhebung 133 Personalexperten unterschiedlicher Branchen und Unternehmensgrößen in Deutschland zum Einsatz von und zum Umgang mit Social Media befragt. Zentrales Ergebnis der Studie: Obwohl die Mehrheit aller Befragten (60%) Social Media für die Personalarbeit strategisch eine große Bedeutung beimisst, sind jedoch die Wenigsten auf diese neue Form der Kommunikation tatsächlich vorbereitet. In zwei von drei Unternehmen gibt es keine geregelten Zuständigkeiten für dieses Thema. 70% der befragten Unternehmen setzen keine unternehmensweite Social-Media-Strategie ein. Richtlinien zum Umgang mit und zum Verhalten in Social Media hat nur ein kleiner Anteil von 15% der Befragten.

Auffällt, dass den etablierten klassischen Business-Netzwerken wie Xing und LinkedIn offenbar ein größeres Vertrauen entgegengebracht wird, denn 80% der befragten Personal haben diese im Zusammenhang mit ihrer Personalarbeit zumindest schon einmal besucht. Weniger intensiv konzentriert man sich auf Netzwerke wie Facebook, in denen private und geschäftliche Aktion verschwimmt. Auch Microblogging-Dienste wie Twitter werden trotz ihrer Bedeutung für die öffentliche Wahrnehmung nur in sehr geringem Umfang von den befragten Personalern besucht und eingesetzt. Im Kontext der Personalauswahl haben sich immerhin schon knapp zwei Drittel der Befragten im Social Web über potenzielle neue Mitarbeiter informiert (siehe hierzu auch den Beitrag “Screenen Unternehmen Bewerber im Social Web wirklich?“) hier im Blog.

Quelle: http://www.ifok.de
Quelle: http://www.ifok.de

Was die Kenntnisnahme von und die Einflussnahme auf Arbeitgeberbewertungsplattformen im Internet anbelangt, gab rund ein Drittel an, davon nie Gebrauch zu machen. Nur knapp vier Prozent beobachten systematisch, was über ihr Unternehmen in Social Media veröffentlicht wird. Interessant: Diese Frage wurde auch im Rahmen der letztjährigen Kienbaum-Studie “Internal Employer Branding 2009” gestellt. Dort gaben 62% der Unternehmen an, kein Monitoring von Web 2.0 Arbeitgeber-Bewertungsplattformen zu betreiben. Scheinbar ist hier zumindest Bewegung reingekommen…

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Quelle: http://www.ifok.de

Auch weiß die Mehrheit der Personaler nicht, in welchem Ausmaß die eigenen Mitarbeiter auf unterschiedlichen sozialen Plattformen vertreten sind, wenngleich doch gerade der Einsatz der eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter für das Unternehmen für die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität von enormem Mehrwert sein könnte.

In ihren Handlungsempfehlungen spricht sich die IFOK GmbH zunächst für eine Bestandsaufnahme im eigenen Unternehmen aus. Was wird über das Unternehmen gesprochen? Welche Kanäle sind individuell relevant? Auf welchen Plattformen sind die eigenen Mitarbeiter vertreten? Als weitere wichtige Schritte im Aufbau einer Social Media Strategie empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit Fachkollegen, aber auch mit relevanten Kollegen im eigenen Unternehmen. Die Erstellung von Social Media Guidelines sorgt für Transparenz und mehr Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien.

Die Studie steht kostenlos als pdf auf der Website der IFOK GmbH zum Download zur Verfügung.

Ein Gedanke zu „Die IFOK-Studie belegt: Strategische Bedeutung des Social Web wird zunehmend erkannt

  1. SocialNetworking has become perhaps one of the biggest phenomena online in recent years. Not such the dot.com days have we seen so much interest in socialnetworks and the concept of a socialnetwork.

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