(Karriere-)Website schlägt (soziales) Netzwerk…? Studie liefert interessante Antworten

Vor einiger Zeit habe ich im Rahmen meines Vortrags “Spezielle Anforderungen an Karriere-Websites im Web 2.0” bei der ersten Social Media Personalmarketing Conference in Kerpen mal das Gleichnis von “Ladengeschäft und Marktstand” bemüht, um den Gegensatz oder auch das Zusammenspiel von Karriere-Website mit Auftritten im Social Web (z.B. in Form einer Facebook Karriere-Fanpage) metaphorisch zu beschreiben.

Hiermit wollte ich verdeutlichen, dass beides sehr wohl sinnvoll sein kann, aber eben auch für beides auch unterschiedliche Spielregeln gelten. Mit Freude habe ich festgestellt, dass Lechi B. Langewand von CareerBuilder dieses Bild dann vor zwei Wochen bei der Social Media Recruiting Conference ebenfalls in ihren Vortrag eingebaut hat (allerdings ohne Credits, naja…). Im BusinessreadyBlog wurde kürzlich ein ähnliches Bild herangezogen – Hotel vs. Eigenheim… Nun, es ist ja letztlich auch egal, in welche Metapher man die dahinter liegende(n) Frage(n) packt:

Brauchen wir noch eine Karriere-Website oder verlegen wir alles in Social Web? Was ist besser: Karriere-Website oder Präsenz in sozialen Medien? Welches Risiko geht man ein, wenn man alles auf die Karte “Social Media” setzt? Sind wir von gestern, wenn wir nicht alles ins Social Web verlagern?

Hierzu gibt es die unterschiedlichsten Meinungen und Sichtweisen wie man sehr schön z.B. an der vor ein paar Monaten auf der Facebook-Seite von Bernd Schmitz geführten Diskussion ablesen kann (nachzulesen im Saatkorn-Blog). Nun hat die aktuelle Studie “Vom Website-Betreiber zum Multi-Channel-Manager” der Freiburger Agentur Virtual Identity dieser Diskussion neues Futter gegeben:

So gab z.B. die Befragungsgruppe “Jobsuchende”, die mit insg. 3084 Befragten die größte Teilstichprobe in der Befragung darstellte, folgendes an bei der Frage: “Welche Dienste und Plattformen im Internet nutzen Sie besonders intensiv zur/zum [Orientierung] [Stellensuche] [Kennenlernen]?

Man erkennt also nach wie vor recht deutlich die hohe Bedeutung des “klassischen” Instruments Website. Allerdings wird ebenfalls deutlich, dass die Unterschiede in der Bedeutung je nach Phase in der Jobsuche relativ stark variieren. Speziell in der Orientierungsphase – also wenn man so will der “Employer Branding”-Phase – ist der Abstand deutlich geringer als etwa zur Stellensuche oder dem konkreten Kennelernen (also Personalmarketing und Recruiting).

Auch interessant ist der Befund zu der Frage, für wie relevant die Jobsuchenden eigentlich Informationen für ihre jeweiligen “Bereiche” auf Websites einerseits und in sozialen Medien andererseits halten. Hier wird also verglichen, für wie relevant z.B. ein Jobsuchender den Bereich “Jobs” oder “Karriere” auf der Website im Vergleich z.B. zu einer Facebook-Karriereseite einstuft.

Auch hier wird sehr deutlich, dass die klassischen Wege der Kommunikation über die eigene Website immer noch als erheblich relevanter eingestuft werden. Überhaupt sehen offensichtlich insb. “Jobsuchende” in der Website eine relevante Informationsquelle. Im Vergleich zu anderen Befragungsgruppen wie Investoren, (potentiellen) Kunden, Medienvertretern usw. wurde mit 4,5 der höchste Mittelwert auf der 5er Skala erreicht.

Insg. – so auch das Konklusio der Studie – hat also die Wachablösung der Website durch Social Media (noch) nicht stattgefunden. Es zeigt sich aber auch, dass die verschiedenen Instrumente jeweils ihre eigenen Stärken haben und jeweils zweck- und bedarfsgerecht miteinander kombiniert werden sollten. Also: Die Website sollte insg. “2.0iger” werden, sich also stärker in Richtung Social Media öffnen. Genauso sollten soziale Medien kein Eigenleben führen, sondern sinnvoll und virtuos mit der Website zusammenspielen. Die Grenze zwischen “Walled Gardens” und “Public Parks” – um noch eine Metapher reinzuschmeißen… – dürfte mit der Zeit immer mehr verwischen und letztlich obsolet werden.

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