Fundstück zum Wochenende: Sexismus-Vorwürfe gegen Erdinger wegen Personalmarketing-Insta-Reel

Es ist ein Thema, das in der Werbung und im Marketing schon immer und regelmäßig wiederkehrend ein Stein des Anstoßes ist: Sexismus.

Daher überrascht es auch kaum, dass Sexismus auch im Personalmarketing in (un)schöner Regelmäßigkeit auf´s Tableau schwappt.

Nun fiel die Brauerei Erdinger sehr unangenehm in diesem Zusammenhang auf, was prompt einen entsprechenden Shitstorm ausgelöst hat. Ich habe das Reel bei Erdinger selber nicht mehr gefunden, aber die dazugehörige Stellungnahme von Safe Space ist bei Instagram zu finden und darin ist das entsprechende Video von Erdinger enthalten.

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Nun, wie immer in der Kommunikation gibt es zwei Ebenen – die eine, die absendet und die andere, die empfängt. Ich nehme es Erdinger hierbei sehr wohl ab, das Video humorvoll und nicht böse, Gewalt (gegen Frauen) verherrlichend oder herabwürdigend gemeint zu haben. Allerdings sehe ich sehr wohl den Punkt, dass Betrachter oder Betrachterinnen dieses so wahrnehmen und empfinden können. Mindestens gehört – auch in Social Media – immer dazu, sich die Frage zu stellen, ob man jemanden möglicherweise ungebührlich herabsetzen oder auch ein falsches Signal bei gesellschaftlich relevanten Themen (hier: Gewalt gegen Frauen) könnte.

7 Gedanken zu „Fundstück zum Wochenende: Sexismus-Vorwürfe gegen Erdinger wegen Personalmarketing-Insta-Reel

  1. #Femizidestoppen? Vielleicht mal eine Stufe tiefer hängen. Aber die Empörungsindustrie muss weiter laufen. Es ist teilweise unfassbar was im Zusammenhang mit Diversity und Moral machen Unternehmen und Managern unterstellt wird ohne diese persönlich zu kennen. Ich hätte das so vielleicht nicht gedreht aber hier von Femizid zu sprechen ist völlig lost. Mal drüber nachdenken wer hier spaltet…

  2. Nun, die teilweise übertriebene Empörungs-Ökonomie sehe ich auch. Der Punkt hier ist ja aber der: Jeder interpretiert Kommunikation anders. Das ist immer das „Recht“ des Empfängers einer Botschaft. Daher ist – im hier vorliegenden Fall – auch nicht die Botschaft „an sich“ sexistisch, sondern sie kann als sexistisch aufgenommen werden. Und die Reaktionen im Netz und auch unter meinem dazugehörigen Beitrag bei LinkedIn (https://www.linkedin.com/posts/joachimdiercks_fundst%C3%BCck-zum-wochenende-sexismus-vorw%C3%BCrfe-activity-7331585758404694016-dtoo) zeigen doch, dass sie viele Empfänger als solches wahrnehmen. „Objektiv“ betrachtet kann man sich bei dem Reel schon fragen, warum es – wenn man schon mit dieser Erpressungsmetapher spielen möchte – denn ausgerechnet eine Frau sein muss, die von mehreren Männern „bedroht“ wird. Das ist mindestens unbedarft, denn man sollte eigentlich meinen, dass es bei einem Unternehmen wie Erdinger Menschen gibt, die Kommunikation auf solche Aspekte prüfen.

  3. Die Reaktion im Netz auf LinkedIn – genau das ist das Problem. :-) Auf LinkedIn versammeln sich genau die Menschen, die sich über alles empören oder alles abfeiern und wenn es noch so trivial ist. Dazwischen gibt es kaum was!

  4. …dann empfehle ich mal ein dreiminütiges Bad in dem Sumpf X… Da gibt es gar keine Zwischentöne mehr. Aber Fehlgriffe gar nicht mehr zu thematisieren, nur weil es dann „Empörung“ ist, kann auch keine Lösung sein.

  5. Der X Vergleich macht es nicht besser auch wenn er stimmt :-) Mich stört es (nett formuliert), das sicher immer nur in eine Richtung empört wird auf LinkedIn – vor allem in der HR-Blase. Warum empört sich dort niemand über den Post der grünen Jugend Chefin auf Insta? Wo ist da der Aufschrei? Einfach mal reflektieren. Die Moral springt auf LinkedIn nicht weit. Gruß nach HH :-)

  6. Hmm, kann ich so nicht 100% bestätigen. Es gibt auch auf LI zuweilen ganz schön Gegenwind aus der Ecke, die sich selbst als betont „nicht woke“ bezeichnet. Aber gut, wir weichen ab. Im hier vorliegenden Fall war ein wenig Empörung mE. angebracht. Aber man muss diese Sicht ja nicht teilen. Denn: entgegen vielfach „empört“ vorgetragener „Meinung“ darf man in Deutschland nahezu alles sagen, sogar öffentlich… Und das ist gut so.

  7. Zum Thema “Meinung” ein sehr spannender Podcast, den ich empfehlen kann:
    Meinungsfreiheit – und ihre Grenzen | Lanz & Precht

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