Integrität ist eine Eigenschaft und bedeutet tugendhaftes, ehrliches und rechtschaffendes Verhalten. Für Unternehmen sind Mitarbeitende wichtig, die sich integer verhalten und dem Unternehmen keinen Schaden zufügen (z.B. durch Unzuverlässigkeit, Diebstahl, Betrug, Macht- bzw. Amtsmissbrauch oder Mobbing). Metaanalysen zeigen, dass Integrität einen hohen positiven Einfluss auf Berufserfolg hat, daher wünschen sich Unternehmen oft, Integrität potenzieller Mitarbeiter*innen testen zu können.
Testverfahren zur Integrität bestehen in der Regel aus Selbstaussagen zu integren Verhaltensweisen, z.B. Lügen, Unzuverlässigkeit oder Betrug. Im einfachsten Fall werden Testpersonen mit einer kurzen „Lügenskala“ nach Ihrer Tendenz zum Lügen befragt. Hier sind einerseits hohe Ausprägungen unerwünscht und kritisch zu hinterfragen, andererseits auch sehr niedrige Ausprägungen verdächtig, da sie unglaubwürdig erscheinen.
✔️ Wozu ist das gut?
Mitarbeitende bereits im Bewerbungsprozess zu identifizieren, die dem Unternehmen potenziell und langfristig Schaden zufügen, wodurch hohe Kosten entstehen.
✔️ Wie kann ich Integrität vorab messen?
Der Aufwand ist gering, da ein entsprechender Test online durchgeführt wird und die Ergebnisse automatisiert ausgewertet werden können. Außerdem kann der Test im Rahmen eines größeren Online-Assessments eingesetzt werden, sodass Synergien bei der Implementierung, Durchführung und Auswertung entstehen.
✔️ Welche Nachteile können Integritätstests haben?
Für Testpersonen ist oft leicht ersichtlich, worum es bei dem Test geht. Dementsprechend können sie sich bei Beantwortung der Aussagen besser darstellen und ihre Verhaltenstendenzen verschleiern, was als soziale Erwünschtheit bezeichnet wird. Personen antworten so, wie es von ihnen erwartet wird.
Kritisch ist außerdem das implizite Misstrauen, das Bewerbenden mit einem solchen Test entgegengebracht wird. Daraus kann der Eindruck entstehen, dass alle unter Generalverdacht stehen, was wiederum Misstrauen erzeugt.
✔️ Gibt es Alternativen zu solchen Tests?
Der Vorteil von eignungsdiagnostischen Testverfahren, die beispielsweise kognitive Leistungsfähigkeit, Persönlichkeit oder Kulturwerte erfassen ist, dass diese von Bewerbenden deutlich besser akzeptiert werden, insbesondere wenn klar erkennbar ist, weshalb die Tests relevant für die Stelle sind, auf die man sich beworben hat.
Mit den 𝐓𝐚𝐥𝐞𝐧𝐭 𝐀𝐬𝐬𝐞𝐬𝐬𝐦𝐞𝐧𝐭 𝐓𝐨𝐨𝐥𝐬 wird Integrität als Indikator für das Schadenspotenzial von Mitarbeitenden nicht erfasst. Der KulturMatcher beinhaltet jedoch eine Skala, die Integrität als Werthaltung erfasst. Hierbei geht es aber um die Werthaltung an sich und die Passung zur Kultur des Unternehmens, weniger um konkretes Verhalten.
Ein Austausch über die so erfassten Werthaltungen im Rahmen eines Interviews ist eine offene, ehrliche und transparente Grundlage für eine solide Auswahlentscheidung.