Snapchat für Employer Branding? Bekannt. Aber als Bewerbungskanal? McDonald´s zeigt wie das geht

Ja, man könnte denken, wir haben hier sowas wie Themenwochen zum Thema “Social Media in der Personalgewinnung”… Erst das aktualisierte Ranking von Corporate Career Twitter-Kanälen, dann das entsprechende Pendent zum Thema Instagram.

Und nun noch Snapchat… Nein, ein “Ranking” wird es dabei diesmal nicht, das gibt es ja schon bei Robindro

Stattdessen:

Dass man Snapchat als Kommunikationskanal im Employer Branding einsetzen kann, nun das ist zwar auch (noch) kein Allgemeinplatz, sollte aber spätestens seit der Auszeichnung von Sixt mit dem PMI Award als “Personalmarketing Innovation des Jahres” hinreichend bekannt sein.

Dass man aber Snapchat auch als Bewerbungskanal und damit als Recruiting-Werkzeug einsetzen kann, zeigt ein sehr spannender Case von McDonald´s. Nicht McDonald´s Deutschland (noch nicht?), sondern McDonald´s Australien und nun auch USA.

In Australien hat der Konzern im April 2017 begonnen, Snapchat als Bewerbungskanal für “Macca´s” zu öffnen, und zwar indem man über Snapchat kurze Bewerbungsvideos ans Unternehmen schicken kann.

(Quelle: McDonald´s Australia)

Also:

  1. Code scannen
  2. Kamera aktivieren – hier gibt es den speziellen Macca´s-Filter, der das Selfie-Bild dann schon direkt in McDonald´s-Crew-Klamotte “verkleidet”
  3. 10-Sekunden-Video aufnehmen
  4. An Macca´s schicken

Ich würde mal sagen: Rubbeldiekatz. Viel einfacher geht es nicht.

Was man nun aus einem 10-Sekunden-Selfie-Video vermeintlich so rauslesen zu können meint, das lasse ich jetzt mal an dieser Stelle unkommentiert. Aber dass Video-Selfies offenkundig eine gewisse prognostische Aussagekraft zu haben scheinen, dafür gibt es ja zumindest den einen oder anderen Hinweis. Vielleicht können ja die Anbieter derartiger Video-Bewerbungs-Apps, ich denke da an JobUfo und Talentcube, hierzu etwas sagen. Zumindest bei dem “großen Bruder” dieses Ansatzes, zeitversetzten Video-Interviews, gibt es dazu ja sogar eine ganze Menge an wirklichen Forschungsbefunden. Aber gut, die fliegen natürlich rein methodisch auch deutlich eine Etage höher (länger, strukturierte Interviewfragen etc.).

Und auch das Thema Datenschutz, was ja speziell im Kontext der “Video-Thematik” in den letzten Monaten sehr hochgekocht ist, klammern wir bei der Betrachtung des Macca´s Beispiels hier einmal aus. Hierzu hatte vor kurzem Tom Sperschneider bei Twitter ja auch eine ganz interessante Frage gestellt…

Doch zurück zu Snapchat und McDonald´s…

Da das Ganze in Australien wohl recht gut funktioniert hat, nutzt nun auch McDonald´s USA Snapchat im Recruiting. Um das mal in eine Größenrelation zu setzen: McDonald´s USA besetzt inkl. Franchise-Partner allein in diesem Sommer rund 250.000 Stellen (!), auch und vor allem in der Alterszielgruppe 16-24 Jahre. Daher wahrscheinlich auch der Impuls, auf Snapchat zu setzen…

Hier ist der Ansatz etwas konservativer als bei den Kollegen aus Australien.

(Quelle: McDonald´s USA)

Es werden in Snapchat verschiedene 10-sekündige Werbespots ausgespielt, in denen Mitarbeiter von sich und ihrer Arbeit bei McDonald´s berichten. Wenn das den User interessiert wischt er nach oben und landet direkt auf der Snapchat-Karriereseite von McDonald´s und kann sich dort direkt auf offene Stellen (z.B. in der Region) bewerben.

Klingt einfach und könnte deshalb auch speziell in der Zielgruppe sehr gut funktionieren.

Wie das Ganze hintenraus technisch gelöst ist, was bei der “Bewerbung” alles anzugeben ist, wie diese Daten dann an McDonald´s ATS übergeben werden etc., kann ich nicht beantworten. Ich kann mir vorstellen, dass das Brett wiederum nicht ganz so dünn ist. Aber hey, bei 250.000 zu besetzenden Stellen kann man sich da ruhig mal den Kopf drüber zerbrechen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert