Virtual Reality im Personalmarketing und Onboarding. Weitere Beispiele von MAHLE, Deloitte und Manpower

Das Thema Virtual Reality begegnet einem momentan allerorten. Vor kurzem brachte etwa Galileo eine Themenwoche hierzu. Die c´t veröffentlichte gerade erst ein Sonderheft, um den aktuellen Stand, vor allem Hardware-seitig, einmal zusammenzufassen. Das ist auch durchaus nötig, denn quasi alle Größen der Unterhaltungselektronik wie Sony, HTC oder Samsung, Internetkonzerne wie Google, Facebook oder – wenngleich mit doch etwas anderem Ansatz – Microsoft und Kamerahersteller wie GoPro, Kodak, Ricoh und so weiter überbieten sich beinahe täglich mit Neuigkeiten rund um dieses Hypethema.

Apropos Hype… Gartner sortiert das Thema VR übrigens inzwischen in seinem aktuellen Hype Cycle dort ein, wo demnächst tatsächlich echtes Business in Aussicht steht: Auf dem “Anstieg zur Erleuchtung” – dem Slope of Enlightenment.

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Aber auch contentseitig bekommt VR so langsam Wind unter die Flügel. Und das betrifft nicht nur die “Branchen”, die einem hier immer als erste einfallen – Gaming, Militär und Erotik – sondern auch jede Menge andere Industrien und Anwendungsfälle. Zu nennen wären virtuelle Zimmerbesichtigungen in der Hotellerie oder alle möglichen Schulungs- und E-Learningszenarien in Medizin, Bauwirtschaft, Maschinenbau, Energie usw..

Und wenn man speziell die beiden letztgenannten Szenarien (virtuelle Begehung und E-Learning) mal ein wenig durch den Kopf kullern lässt, na dann ist der Weg zum sinnvollen Einsatz im Personalmarketing ja auch nicht mehr weit:

Potentiellen zukünftigen Mitarbeitern, z.B. Azubis, einen Blick hinter den Vorhang zu gewähren, virtuellen Einlass in von Außen ansonsten kaum einsehbare Bereiche geben, kurz: Realistic Job Preview. Das kann VR auf wunderbare Weise leisten.

Ich habe hierzu im Juli bei der Ausbildertagung des Bundesarbeitgeberverbands der Chemie in Leverkusen einen kleinen Workshop gegeben, der aktuellen Stand und Perspektiven in diesem Bereich zusammenfasst.

Von daher ist es auch kaum überraschend, dass das Thema auch im Personalmarketing inzwischen deutlich an Fahrt gewonnen hat. Als wir letztes Jahr über die ersten Gehversuche (EnBW) berichteten und auch als wir auf der HR-Edge im letzten Herbst den rund 140 anwesenden Personaler erstmals die Möglichkeit boten, sich einmal selber eine VR-Brille aufzusetzen, da war das noch sehr edgy. Für viele der Anwesenden wohl im wahrsten Sinne eine “vollkommen neue Perspektive”…

Inzwischen ist VR sicherlich noch kein Mainstream im Personalmarketing, aber es wird erheblich normaler. Im letzten Recruitment Tech Hype Cycle, so etwas wie der Adaption des Gartner Hype Cycles auf den Recruiting-Kontext, haben die Kollegen von TMP Virtual Reality im August noch relativ weit vorn einsortiert – quasi noch auf dem Weg zum “Gipfel der übertriebenen Erwartungen”.

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Ich persönlich glaube, diesen Punkt hat VR inzwischen deutlich übersprungen, was ich auch daran festmache, dass sich “Realistic Job Preview” in der gleichen Betrachtung sehr weit “rechts” – auf dem “Plateau der Produktivität” wiederfindet. Und Realistic Job Preview ist im Recruiting-Kontext für mich der zentrale Nutzen von VR.

Nun, vielleicht sehe ich etwas zu optimistisch, aber auch eine Untersuchung der Jobbörse Jobstairs kommt zu einer ähnlichen Einschätzung und vor allem scheinen zahlreiche Beispiele diese Sicht zu bestätigen. Einige wie die Deutsche Bahn oder BAYER haben wir hier im Blog detaillierter vorgestellt, andere finden sich in der obigen Slideshare. Und es kommen laufend welche dazu:

Zum einen spülte mir Facebook kürzlich das Beispiel von MAHLE in die Timeline. Ich würde sagen “klassischer Unternehmensrundgang mit Extragimmick”, denn man steigt auf unter anderem auf der MAHLE Teststrecke in einen Rennwagen…

Schon ein paar Tage älter – Jens Plinke stellte das Video im Rahmen der Potentialpark Ceremony im Februar in Düsseldorf schon vor – die Standortvorstellung von Deloitte in Düsseldorf…

…seit kurzem nun ergänzt um den Film über den Hamburger Standort:

Und zum dritten wird – auch ganz spannend – in Kürze etwas von Manpower geben. Hier verfolgt man einen sehr spannenden Plan: Den Einsatz von VR Videos für

Onboarding

Speziell im Bereich der Leih- und Zeitarbeit geht doch immer einiges an Zeit dafür drauf, den neuen Mitarbeitern erst einmal zu zeigen, wie es vor Ort aussieht, wo alles ist und worauf besonders zu achten ist. All dies kann VR natürlich nicht gleichwertig und 1:1 zu ersetzen, aber zumindest schon einmal in erheblichem Maß vorbereiten. Aktuell bastelt man bei Manpower noch an den letzten Details, wird es aber ab voraussichtlich Mitte Oktober dann als Dienstleistung für Kunden bereitstellen.

Man erkennt: VR ist nicht nur eine Spielerei, sondern es kann ganz handfest betriebswirtschaftlichen Zielen dienen und faktisch Geld sparen. Das gilt für Realistic Job Preview übrigens insgesamt, aber das haben wir an anderer Stelle schon zusammengetragen…

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