Session beim HR Barcamp: Warum der ´Auswahlfehler zweiter Art´ immer gefährlicher wird…

Nur noch ein paar Stunden und dann geht es ab nach Berlin zum mittlerweile dritten HR Barcamp. Eigentlich ging es ja inoffiziell schon heute – also Mittwoch- Abend los mit der Buchvernissage des Kollegen Jörg Buckmann, auf der er sein kürzlich erschienenes Buch Einstellungssache: Personalgewinnung mit Frechmut und Können vorstellte.

Von der Vernissage schickte dann ja auch der geschätzte Identitäter Ralf Tometschek den meistretweeteten Employer Branding Selfie der Welt (auf dem CYQUEST und der Recrutainment Blog ja zumindest in Person meiner lieben Kollegen und Mitbloggerin Levke Mohr vertreten ist…). ;-)

Gefühlt hat das Klassentreffen also schon begonnen. Nun, ich habe zwar an dem Buch mitgeschrieben, aber heute hat dann doch die Familie noch meine Präsenz in Hamburg verlangt.

Also erst morgen, das HR Barcamp 14.

Ich werde morgen zwei Sessionvorschläge ins Rennen schicken.

Der eine dreht sich um mein großes Jahresthema Berufsorientierung. Das werde ich hier jetzt auch nicht weiter ausführen, sondern nur auf die kurze Erläuterung im Blog von Jannis Tsalikis und natürlich die Langfassung – den Aufruf zur Blogparade – verweisen.

Der andere Sessionvorschlag jedoch, der braucht ein wenig mehr Erläuterung, geht es doch um ein auf den ersten Blick dröges und noch dazu höchsttheoretisch klingendes Problem – den Auswahlfehler zweiter Art

Die Idee zu dieser Session stammt auch gar nicht von mir, auch wenn wir uns bei CYQUEST im Grunde seit Jahren mit nichts anderem beschäftigen, sondern von Dr. Claus Vormann – im HR des AXA Konzerns für Grundsatz und Projekte zuständig.

Claus hat seine Idee im XING-Forum des HR Barcamp eingestellt und wir waren uns daraufhin sehr schnell einig, dass wir diese Session gemeinsam anbieten wollen.

Worum geht es in der Session? Was ist der Fehler zweiter Art? Und warum wird der gefährlicher?

Man kann in der Personalauswahl zwei Fehler machen:

Falsche Kandidaten einstellen oder passende Kandidaten unbeabsichtigt anlehnen. Beide Fehler sind für das Unternehmen schlecht, aber insbesondere letztgenannter “Fehler zweiter Art” ist unangenehm, weil man ihn nicht direkt merkt.

Solange die Anzahl eingehender Bewerbungen reichlich war und es unter den eingehenden Bewerbungen auch in hinreichender Anzahl geeignete / passende Kandidaten gab, war die Gefahr des Auswahlfehlers zweiter Art überschaubar. Nicht schön, aber eben auch nicht dramatisch.

In Zeiten zurückgehender Bewerberzahlen jedoch – Stichwort “Fachkräftemangel” – können wir es uns aber nicht mehr leisten, Kandidaten fälschlicherweise abzulehnen, nur weil wir sie nicht als geeignet oder passend erkannt haben. Dass simple Entscheidungsheuristiken wie etwa Schulnoten bei Azubi-Bewerbern oder Herkunfts-Hochschule bei Hochschulabsolventen als Vorhersageindikator nur bedingt taugen, tritt immer deutlicher zu Tage, weshalb immer mehr Unternehmen deren Bedeutung bei der Auswahl zurückfahren (siehe etwa die Deutsche Bahn oder andere…).

Insofern ist das Problem der sog. False-Negative-Selection ein brandaktuelles und in keiner Weise theoretisches Problem. Im Gegenteil: es betrifft jeden Recruiting-Verantwortlichen und es tritt jeden Tag tausendfach auf…

Die Session soll kurz darauf eingehen, was der “Fehler zweiter Art” ist. Nachfolgend sollen in offener Diskussion Ansätze diskutiert werden, wie dieser vermieden werden kann, um im wahrsten Sinne mehr aus den eingehenden Bewerbungen “herauszuholen”. Und dabei geht es mitnichten nur um Recruiting, sondern auch die vorgelagerten Schritte Employer Branding und Personalmarketing.

Naja, wie es dem Wesen eines Barcamps entspricht, handelt es sich erstmal nur um einen Sessionvorschlag. Ich würde mich allerdings sehr freuen, wenn diese auch zustandekäme. Das Thema hat es definitiv verdient, auch wenn der Titel erstmal sehr nach trockener Eignungsdiagnostik klingt…

Auf denn! CU 2morrow @ Berlin.

2 Gedanken zu „Session beim HR Barcamp: Warum der ´Auswahlfehler zweiter Art´ immer gefährlicher wird…

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