Und alle so ´Yeah´! Burger King “wirbt” für Trainee-Programm

Es kommt ja durchaus vor, dass man als Blogger unaufgefordert Post von wohlmeinenden PR-Agenturen erhält, deren Inhalt man als Wunsch zur wohlwollenden Berichterstattung interpretieren kann.

Ich kritisiere das nicht per se, zumal da zuweilen tatsächlich fachlich-inhaltlich mal was interessantes bei ist. Auch finde ich das Ansinnen legitim, seine Inhalte auch über die Blogosphäre zu streuen und/oder der Diskussion zuzuführen.

Aber liebe PR-Agenturen, bitte achtet doch zumindest mal darauf, dass Ihr bei der Ansprache ein wenig auf den jeweiligen Blogger eingeht. Was macht den jeweiligen Blog aus? Und – älteste Regel aller Kommunikatoren – liefert einen konkreten Reason Why mit? Warum ist diese Nachricht konkret für diesen Blog relevant?

Dass ein und dieselbe Nachricht dann ticker-like an alle einschlägigen Blogger geht, die – und davon muss man ja wohl ausgehen – untereinander natürlich vernetzt und versippt sind, macht es auch nicht besser.

Nun denn: Heute war es mal wieder soweit. Mich – und natürlich auch eine ganze Reihe weiterer HR-Blogger – erreichte wieder so eine Botschaft, die ich mal in die Kategorie “wertvolle Verbraucherinformation” einsortieren würde. Und sehr gerne komme ich dem unverhohlenen Wunsch nach Berichterstattung nach…

BURGER KING sucht Manager und Managerinnen der Zukunft mit neuem EMEA Management Trainee Program

Ich habe mir das angesehen, was die hier beauftragte PR-Agentur da verschickt hat und konnte darin beim besten Willen nichts finden, wo ich jetzt gesagt hätte “Oh ja, DAS ist mal was Neues, Besonderes, Cleveres…”.

Inhaltlich fällt das in die Kategorie des “Superhelden-Personalmarketings“, von dem Persoblogger Stefan Scheller kürzlich so vortrefflich in seinem Beitrag zur Blogparade Berufsorientierung berichtete:

talentierte Absolventen… Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen… Manager der Zukunft… aussichtsreiche Karrierechancen… beste Kandidaten und Kandidatinnen… beeindruckendes internationales Umfeld… Top-performing graduates… Be innovative… Be spicy…

Alles Zitate aus der Ansprache.

Immerhin: Das Programm wird als Gegenentwurf zur Generation Praktikum dargestellt. DAS wäre mal so ein Hook gewesen, weshalb das ein Thema für meinen Blog wäre. Warum das aber nun ein Gegenentwurf für die Generation Praktikum ist, dazu habe ich da jetzt nicht so viel gefunden.

Könnte evtl. auch damit zusammenhängen, dass die Pressemitteilung und deren Inhalt wohl zentral aus Madrid gesteuert wurde und insofern keine Abstimmung auf den deutschen Markt stattfinden konnte. Naja, dass sich der spanische und der deutsche Arbeitsmarkt für junge Menschen unterscheiden würde, das kann man ja nun auch wirklich nicht behaupten… (Ironie aus).

Was mich aber nun letztlich doch dazu bewogen hat, der PR-Agentur den Gefallen zu tun, über das Trainee-Programm von BURGER KING zu berichten, ist vor allem das mitgeschickte Bildmaterial. Und hier hat es mir insbesondere die Image-/Stellenanzeige angetan.

Tja, ich würde mal sagen… Und jetzt alle so “Yeah”! Happy Y-ler! Und das ganze mit wunderbarem Stock-Material (sieht zumindest so aus…).

Ich reiche die Anzeige mal als Kandidat für die Goldene Runkelrübe 2014 ein und hoffe damit, meinen kleinen Beitrag zu leisten, dass sich nicht nur der Inhalt der Arbeitgeberkommunikation Stück für Stück zu einem besseren wandelt, sondern auch die Art und Weise, wie diese in die Welt getragen wird… Gießkanne und Blogosphäre passen halt nicht zusammen…

Was meint Ihr?

9 Gedanken zu „Und alle so ´Yeah´! Burger King “wirbt” für Trainee-Programm

  1. Das hat für BK ja damit doch bestens hingehauen: Die Reichweite ist nun da. :) Erinnert mich an den guten alten Promi-Grundsatz: Besser schlechte Publicity als keine.
    Also bleibt mir wohl auch nix anderes übrig, als mich zu bewerben. Nur ob die mich mit 8 Jahren Erfahrung beim Mitbewerber McD überhaupt nehmen? Ach shit, da fällt mir ein, dass ich für die Beschreibung dann wohl doch zu wenig Superheld bin…

  2. Moin Jo, danke, dass du dich der Sache angenommen hast. Bleibt uns anderen aus der Suppe das erspart ;-). Und danke für die Nominierung für die Goldene Runkelrübe, wird dankend aufgenommen! Schöne Grüße nach Hamburg, Henner

  3. Ich brech zusammen… LOOOL
    Trotzdem befürchte ich das Burger King damit die Leute anspricht die sie suchen. Was für ein Volk arbeitet sonst bei sowas freiwillig…?!?

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