Flexikum bei der Telekom – das Studi-Leben ist doch ein Ponyhof! :-)

Durch die Facebook „Telekom Karriere“-Seite bin ich auf das Flexikum der Telekom aufmerksam geworden – richtig: „Flexikum“ statt Praktikum. Die Telekom bleibt im Personalmarketing also dem Konzernmarketing bzgl. der Wortwahl („Flex-Tarife“) treu und berücksichtigt dabei auch die bei der Zielgruppe postulierte „Work-Life-Balance“.

Im Post auf der Telekom Karriere Facebook Seite wurde die folgende Grafik eingebunden:

Von-Kunde-zu-Kunde

Quelle: Facebook – Telekom Karriere

Die Grafik hat mich direkt an den Aushang „Gesucht.Gefunden!“ – Ich suche einen Job! Egal was – außer operieren! erinnert, über den wir Mitte April auch kurz berichtet haben.

Hmmm, „Suche mega krass Arbeit egal was weil ich bin der Mann der Männer. Ich schaff alles“ und im dazugehörigen Post dann aber noch mal deutlich darauf hindeuten, dass natürlich auch Frauen herzlich willkommen sind… – das nenne ich mal knapp die Kurve bekommen.

Aber mal im Ernst, was steckt denn hinter dem Flexikum der Telekom? Wie unterscheidet sich das Flexikum von einem „herkömmlichen Praktikum“?

Die Telekom leitet das Flexikum auf ihrer Karriereseite mit einem eigens gesetzten „Gebot“ ein:

“Als Unternehmen sollst Du Studierenden das Leben leichter machen!”

Dazu postulieren sie sieben weitere Gebote, die sie an ein Praktikum stellen. Da frag ich mich natürlich direkt: „Warum sieben? Ging da die Kreativität aus?“ :-) Aus meiner Konfi-Zeit erinnere ich mich noch dunkel an die Zahl zehn :-) oder wollte man sich an dieser Stelle dann doch wieder etwas von dem kirchlichen Wortspiel distanzieren?

Die Gebote werden dann auf der Karriereseite sowohl durch einzelne Bilder, wie z. B.

Gebote-der-Telekom

oder durch einen Film vorgestellt.

Flexikum-Film

Der Film ist auf den ersten Blick recht einfach produziert. Die Flexikantin benennt ergänzt um persönliche Beispiele die sieben Gebote, die zusätzlich durch einzelne Inserts dargestellt werden.

Ein wenig ungünstig finde ich hierbei, dass alle sieben Gebote durch die gleiche Person „Jessica“ vorgestellt werden. Die Story dahinter soll rund wirken, jedoch wirkt genau dies für mich sehr unglaubwürdig: 2 Tage die Woche frei für die Masterarbeit, an einem Tag ggf. noch für die universitäre Unternehmensberatung unterwegs und dafür bekommt man 1000€ Vergütung?

Auf der Karriere Seite findet man das Flexikum dann noch einmal auf einen Blick beschrieben:

  • einzigartiges Praktikumsmodell für ein freiwilliges Praktikum
  • mehrmonatiger Ausflug in die Praxis – Sie müssen kein zusätzliches Urlaubssemester einlegen oder die Regelstudienzeit überschreiten
  • Sie vereinbaren das Stundenkontingent für die gesamte Praktikumszeit individuell
  • Maximale Gesamtdauer: 24 Monate
  • Sie bekommen monatlich eine fixe Vergütung
  • Sie knüpfen rechtzeitig Kontakte für den späteren Berufseinstieg

Insgesamt muss ich sagen, dass das Flexikum eine tolle Idee ist, um sich unternehmensseitig auf die sich durch den Bologna Prozess veränderten Studienbedingungen einzustellen. Hierdurch können z.B. auch Studierende angesprochen werden, die sich für ein freiwilliges Praktikum kein Urlaubssemester nehmen möchten oder können. Denn ein Urlaubssemester bedeutet im Bachelor häufig ja nicht nur eine Verlängerung der Regelstudienzeit, die ich persönlich auch nicht für maßgeblich halte, sondern geht häufig nicht mit den anschließenden Masterstudiengängen konform.

Auch wenn es vielleicht eng betrachtet „nur“ eine Mischung aus einer Werkstudententätigkeit (während des Semesters) und einem Praktikum (in den Semesterferien) ist. Ist es meines Erachtens eine gute Art diese flexiblen Möglichkeiten auch bei der Zielgruppe zu kommunizieren und diese ggf. langfristig an sich zu binden.

Meines Erachtens können viele Unternehmen von dieser offenen Kommunikation und Flexibilität der Telekom lernen, denn bestimmt kann man auch bei dem ein oder anderen Unternehmen eine ähnliche Möglichkeit schaffen, die verbindet :-)

Autorin: Levke Mohr.

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