So simpel wie pfiffig: Die Bewerbung als Roboter. Der ´Robo Job´ bei antwerpes

Ich muss sagen, die Idee finde ich wirklich – um mal so 70er-Sprech zu bemühen – „pfiffig“! Bei der Kölner Agentur antwerpes, die sich mit ca. 70 Mitarbeitern auf „kreative Kommunikationskonzepte für den Healthcaremarkt“ spezialisiert hat, kann man sich quasi „als Roboter“ bewerben. Die Aktion wurde entsprechend passend „Robo Job“ getauft.

An wen richtet sich das und wie genau muss man sich das vorstellen?

Robo Job richtet sich an die Zielgruppe IT´ler, denn auch mittelständische Agenturen haben Bedarf an Software-Entwicklern… Als erstes müssen Interessenten auf der Seite http://robojob.antwerpes.de eine leichte bis mittelschwere Programmieraufgabe lösen.

RoboJob

Ich gebe zu, ich hätte das nicht gekonnt, aber das ist ja auch so gewollt – Programmierer bin ich nämlich nicht ;-). Ich habe mich aber sofort erinnert gefühlt an die Google Billboard Rätsel. Im Prinzip kann man daran die Idee der „Mini-Assessments“ als Instrument intelligenter Selbstselektion oder auch als Ernsthaftigkeitshürde verwirklicht sehen.

Gelingt einem die Lösung (ich gebe zu, ich habe mir von einem unserer Anwendungsentwickler helfen lassen) wird man aufgefordert, über Skype Kontakt aufzunehmen.

RoboJob2

Und dann wird es spannend: Über Skype wird man direkt auf den Kopf des Roboters geschaltet. Hä? Wie?

Also: Bei antwerpes gibt es einen Roboter, der aus einem eigens angefertigten Kunststoff-Torso, montiert auf Bürostuhlrollen, sowie einem iPad als Kopf besteht. Und auf diesen iPad-Kopf wird man als „Kandidat“ nun über Skype geschaltet. Das funktioniert zu festen Uhrzeiten (wochentags zwischen 11 und 13 sowie 14 und 17 Uhr).

((c) antwerpes ag)

Im Prinzip wird man dadurch via Skype virtuell ins Unternehmen eingeladen. Man kann in der Agentur herumgeführt werden, potentielle Kollegen treffen und sich ein „Bild“ machen.

Aber: es geht nicht nur um den Rundgang. Vielmehr dient der virtuelle Kontakt auch dem Unternehmen dazu, ein Jobinterview zu führen. Man tauscht sich über das Profil des Bewerbers aus und im Anschluss erhält der Kandidat eine an seinem Know-how ausgerichtete Aufgabe. Diese kann er im Gespräch lösen. Sollten dafür weitere Informationen oder Materialien notwendig sein, können diese bei Bedarf via Skype zugesendet werden.

Es werden also Interview und (mentale) Arbeitsprobe kombiniert. Nun sind zwar auch webbasierte Videointerviews mittlerweile bekannt und auch der Einsatz von Skype hierfür bereits umfangreich erprobt (z.B. bei Otto), aber die beim Robo Job gewählte sehr „recrutainige“ Kombination mit Mini-Assessment, moderner Hardware und – muss man sagen – cooler Optik setzt hier nochmal deutlich einen oben drauf.

Ganz Agentur hat antwerpes dann natürlich auch einen Youtube-Trailer für das Projekt produziert und ins Netz gestellt:

Also, Zwischenfazit. Ich finde die Idee wirklich gelungen. Es hat zwar sicher nicht jeder einen Roboter-Torso rumstehen oder einen befreundeten Kulissenbauer, der einem so einen mal eben schafft, aber ansonsten setzt sich Robo Job so simpel wir pfiffig aus bekannten Komponenten zusammen. Und das ist clever.

Ob es auch wirkt? Dazu greife ich mir mal meinen guten alten Bekannten Rouven Schäfer, Leiter Human Resources bei antwerpes, zu einem Interview. Stay tuned…

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