“Österreich sucht die Technikqueens” im War for Talents!

Das Thema Recrutainment war vor Kurzem auch dem Wirtschaftsblatt einen Beitrag wert: Anfang November erschien unter dem Titel „Spielerisch zum Traumjob“ ein entsprechender Artikel, der dem Leser einen kleinen Einblick in die Verbreitung von Recrutainment gibt. Laut Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice Österreich, sind die Tage des klassischen Bewerbungsgesprächs gezählt: „Recrutainment wird das klassische Bewerbungsgespräch ablösen. Es ist der Trend in der Personalbeschaffung”. Außerdem dient es laut dem Wirtschaftsblatt nicht nur der Beschaffung von Nachwuchskräften, sondern auch dem Marketing der Firma selbst.

Als Beispiel für die weite Verbreitung von Recrutainment wird neben Tchibo und der Commerzbank auch die OMV genannt. Die OMV hat mit  „Österreich sucht die Technikqueens“ ein Recrutainment-Instrument der besonderen Art in die Welt gerufen. Es ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts „Resourcefulness“ der OMV.

„Österreich sucht die Technikqueens“ ist eine Initiative, die sich speziell an Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren richtet. In dem kurzen Spot, den man sich auf der Seite ansehen kann, wird schnell klar, worum es geht: Das Ziel ist es, jugendliche Mädchen für Technik zu begeistern, um so mehr Frauen für technische Berufe zu gewinnen. Die Initiative stellt den Versuch der OMV dar, mehr Mädchen als Fachkräfte in Technik und Produktion anzuwerben und frühzeitig an das Unternehmen zu binden. Hintergrund ist, dass auch die OMV damit zu kämpfen hat, dass in Österreich bereits 86 Prozent der Industrieunternehmen Schwierigkeiten haben, derartige Stellen zu besetzen. Der Wettbewerb lockt mit spannenden Preisen: Neben iPads, die unter allen Teilnehmerinnen verlost werden, stehen den Besten neben einer Aufnahme in das Förderprogramm der OMV Bildungsschecks im Wert von 5.000 Euro und Reisen in Aussicht.

Die Userinnen durchlaufen im Rahmen dieses Recrutainment-Formats, wenn alles glatt geht, drei Phasen: die Aufgabenphase, die Portfoliophase und das Technikqueen-Finale.

Den drei Phasen ist eine Vorbereitungsphase vorangestellt, die die Technikerinnen in spe schon einmal auf die folgenden Phasen einstimmen soll. In der ersten Phase, der Aufgabenphase, müssen die Userinnen spielerisch Aufgaben, die sich beispielsweise um die Themen erneuerbare Energien und Erdölgewinnung drehen, erledigen. Die Aufgabenphase ist in sieben einzelne Missionen unterteilt, die jeweils an sieben aufeinanderfolgenden Tagen in einem vorgegebenen Zeitfenster zwischen 17:00 und 22:00 Uhr zu erledigen sind. Für die Lösung einer Mission benötigt man etwa 30 Minuten Zeit. Bei einigen Missionen gibt es zusätzlich noch optionale Aufgaben, bei deren Bearbeitung man Credits sammeln kann. Diese Credits können einem im weiteren Verlauf noch sehr nützlich sein.

Wenn es der Userin zeitlich nicht gelingt, die Mission am vorgesehenen Tag zu erfüllen, hat sie die Möglichkeit, ihre bei den optionalen Aufgaben erspielten Credits einzulösen und diese Mission nachträglich zu erfüllen.

Nach Beenden der Aufgabenphase besteht dann für die 300 besten Kandidatinnen die Möglichkeit, an der Portfoliophase teilzunehmen. Anforderung in dieser Phase ist es, sich detailliert mit zwei Themen auseinanderzusetzen und dann zwei Portfolios zu diesen beiden Themenbereichen zu erstellen, die von einer Expertenjury bewertet werden.

Das Finale von „Österreich sucht die Technikqueens“ findet Ende Januar 2013 in Wien statt. Die 50 besten Teilnehmerinnen dürfen dann ein Wochenende mit Rahmenprogramm in Wien verbringen und sich dort in Kleingruppen mit anderen Kandidatinnen mit Fragen und Projekten zum Thema Energie beschäftigen. Hierbei erhalten die Gruppen Unterstützung von Techniker/-innen und Präsentationstrainer/-innen. Zum Abschluss werden die Ergebnisse vor einer Jury präsentiert.

Insgesamt scheint die Initiative „Österreich sucht die Technikqueens“ ein spannendes Projekt zu sein, welches zeigt, dass Recrutainment viele verschiedene Seiten hat, online und offline verbinden kann und frühzeitig zur Bindung eingesetzt wird. Wir sind gespannt, wie sich dieses Projekt entwickelt, und ob  Claudia Rodler, Leiterin Rekruting & Personalmarketing bei der OMV, nach Abschluss dieses Projekts nach wie vor die Meinung vertritt: „High-Potentials wählen wir in Assesment-Centern aus, hier passt Recrutainment nicht zu uns.“.

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