(Job)search becomes social… Interview mit Ina Ferber von Monster über BeKnown

“Search becomes social” – unter diesem Schlagwort bauen Suchmaschinenbetreiber wie Google Informationen aus dem sozialen Miteinander in ihre Suchalgorithmen ein. Man kann das im Selbstversuch einmal ausprobieren, indem man die Google Suche einmal im bei Google (z.B. bei Google+) angemeldeten Zustand und einmal abgemeldet bemüht: Die Suchergebnisse weichen inzwischen doch zuweilen dramatisch voneinander ab. Dass auch innerhalb von Sozialen Netzwerken – allen voran natürlich Facebook – alle möglichen Algorithmen darüber entscheiden, was wir wann wie und über wen zu sehen bekommen (oder eben nicht) ist zwar vielen nicht bewusst, aber nichtsdestoweniger Fakt (Stichworte Edgerank, Graphrank usw.).

Womit wir beim Thema Social Networks wären. In den vergangenen Tagen geisterte ja die Meldung durch die einschlägige Blogosphäre, dass Facebook ein eigenes Jobboard starten würde. Also auch “Jobsearch becomes social”. Dass man bzgl. etwaiger Facebook-Pläne hier erst einmal abwarten sollte, hat Eva Zils in ihrem Blog ganz schön beschrieben. Dass gleichwohl die Themen “Karrierekommunikation” und letztlich auch Recruiting vor Facebook keinen Halt machen würden, ist aber auch klar. Ich musste in diesem Zusammenhang sofort an die Applikationen “BeKnown” und “BranchOut” denken, die als so etwas wie “soziale Jobboards” auf Facebook oder besser als Facebook Apps positioniert sind. Ich habe mir deshalb Ina Ferber, die als Director Central Europe für die Consultancy Services von Monster zuständig ist, einmal geschnappt, um mit ihr ein Interview über BeKnown – Monster´s Antwort auf die soziale Jobsuche – zu führen. Los geht´s!

Hallo Ina, toll, dass Ihr Zeit für ein kurzes Interview über BeKnown gefunden habt. In kurzen Worten: Was ist BeKnown?

Die ganz kurze Antwort: BeKnown von Monster ist eine kostenfreie Facebook-App. Sie erlaubt es Nutzern, sich auf der Plattform, auf der sie die meiste Zeit online verbringen, auch von ihrer beruflichen Seite zu präsentieren. Ebenso können sie sich mit Kollegen und Unternehmen vernetzen und natürlich nach Jobs zu suchen. Am besten gleich einfach mal selbst ausprobieren: http://www.beknown.com/landing

Wie muss man sich das nun genau vorstellen? Ich bin auf Facebook, ich aktiviere die BeKnown App und ja, ich genehmige der App, alle möglichen Infos aus meinem Facebook Profil auszulesen. Was passiert dann? Wie komme ich darüber zu „besser“ passenden Jobangeboten?

Sofort nachdem du BeKnown aktiviert hast, werden dir automatisch Jobs empfohlen. Je mehr Informationen du in dein Profil einträgst, umso passender sind natürlich auch diese Empfehlungen. Zum Beispiel werden einem Key Account Manager, der seinen Jobtitel angegeben hat, entsprechend Vertriebspositionen angezeigt. Darüber hinaus werden auch Jobs vorgeschlagen, die von deinen Kontakten ausgeschrieben wurden – es lohnt sich also, sich mit möglichst vielen Menschen zu vernetzen.

Warum hat Monster mit BeKnown den Weg in Richtung Facebook eingeschlagen? Hat es Abwanderungsbewegungen weg vom Jobboard in Richtung Social Networks gegeben? Und ist BeKnown ein „eigenes Geschäft“ oder eher eine komplementäre Aktivität zum Jobboard?

Monster hat vor allem ein Ziel: Menschen mit passenden Jobangeboten zusammenzubringen. Das kann ganz klassisch über unser Jobboard funktionieren – aber auch mobil oder in Sozialen Netzwerken. Dabei nutzt Monster das Potential aller Kanäle, die von den Jobsuchenden oder Karriereinteressierten genutzt werden. Davon profitieren unsere Nutzer und unsere Kunden.

Der Mehrwert entsteht, weil wir alle Medien eng verzahnen. BeKnown ist seit Mitte Mai direkt in Monster integriert. Somit sehen Jobsuchende schon auf www.monster.de mit Hilfe von BeKnown, welche Kontakte sie zu Unternehmen haben, die ihre Stellen auf Monster ausschreiben. Jobsuchende können so die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung erhöhen. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von diesem „emotionalen“ Effekt. Wenn dich ein bekanntes Gesicht neben der Stellenanzeige anschaut, erscheint diese gleich viel sympathischer.

Ich weiß nicht, ob die mir nur einfach früher aufgefallen sind oder vor euch am Start waren. Auf jeden Fall ist mir dieser Ansatz als unter dem Namen BranchOut über den Weg gelaufen. Was unterscheidet BeKnown von BranchOut?

Wir kombinieren das globale Karriereportal Monster mit dem Potential des größten sozialen Netzwerks der Welt, Facebook. Das ist weltweit einmalig. Oberflächlich betrachtet gibt es Ähnlichkeiten zwischen den Funktionen von BranchOut und BeKnown. Tatsächlich bietet BeKnown ganz andere Chancen für Bewerber und Arbeitgeber. Aus einem Netzwerk für berufliche Zwecke wird viel mehr: Ein echter Türöffner zum gewünschten Unternehmen – aber auch andersrum: der direkte Draht zum passenden Kandidaten.

Gibt es zu BeKnown schon belastbare Erfolgszahlen oder sprechende Cases, an denen sich Interessenten orientieren können?

Konkrete Zahlen kommunizieren wir noch nicht, aber so viel kann ich verraten: Wir sind mit der Entwicklung seit dem Launch letztes Jahr äußerst zufrieden. Die Integration von BeKnown und www.monster.de im Mai ist ein großer Schritt nach vorne. Und das Wichtigste: Von Kunden und Nutzern erhalten wir viel positives Feedback.

Wo geht die Reise hin? Man sagt ja „Search wird social“. Wird auch „Jobsearch social“?

Absolut! Dass die Jobsuche zunehmend „social“ wird, ist unausweichlich. Hier bieten wir mit BeKnown heute das an, was morgen selbstverständlich sein wird.

Schon immer waren Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen einen Job. Soziale Netzwerke erweitern diesen Kreis an Kontakten, die Empfehlungen geben können. Mit BeKnown ermöglichen wir unseren Nutzern, dieses enorme Potential auszuschöpfen.

Das ist auch im Sinne der Personalverantwortlichen. Denn wir wissen aus unseren Studien (z.B. Recruiting Trends), dass Unternehmen Bewerber aus ihrem Netzwerk bevorzugen, weil sie häufig besser in die Unternehmenskultur passen. Unsere Kunden können durch BeKnown deutlich mehr passende Kandidaten gewinnen.

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Ina, ich danke dir ganz herzlich für das Interview!

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