IAB-Bericht: Jede dritte Stelle wird über persönliche Kontakte besetzt. Und Internet spielt auch eine große Rolle…

Ich weiß nicht, ob Ihr die aktuelle “Stellenerhebung” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung gelesen habt? Solltet Ihr. Oder den Recrutainment Blog lesen (und den Newsletter abonnieren…), denn dann verpasst man auch nichts… ;-)

Die IAB-Stellenerhebung beleuchtet regelmäßig und repräsentativ den Arbeitsmarkt und geht dabei vor allem den Fragen nach, wie Unternehmen eigentlich neue Mitarbeiter rekrutieren (also über welche Kanäle etc.) und wie lange das so dauert.

In der aktuellen Untersuchung kamen dabei wie ich finde durchaus spannende Ergebnisse heraus:

(Fast) jede dritte Stelle wird über persönliche Kontakte besetzt

Es ist eigentlich eine Binsenweisheit, dass persönliche Kontakte, jemand kennt jemanden, der jemanden kennt usw., ein wirksames und zudem oft überaus kostengünstiges Recruitinginstrument sind. Lt. IAB wird der Suchweg “Über eigene Mitarbeiter/persönliche Kontakte” in ziemlich genau 50% aller Neueinstellungen genutzt und 29% aller Neueinstellungen, also ein knappes Drittel, kommen auch über diesen Weg zustande.

IAB_Such_Besetzung

Die Erfolgsquote liegt damit bei 58%.

Akademiker werden oft über Internet-Jobbörsen gesucht. Und gefunden.

Es ist auch spannend, die Such- und Besetzungswege nach Qualifikationen aufgeschlüsselt zu betrachten. Dabei fällt nämlich zum Beispiel auf, dass das Internet bei Akademikern eine überragende Rolle spielt.

Hier kommen 26% der Neueinstellungen über Internet-Jobbörsen (Platz 1) und 18% über Stellenanzeigen auf der unternehmenseigenen (Karriere-)Website (Platz 3) erreicht. Persönliche Kontakte und Empfehlungen liegen mit 20% auf dem zweiten Rang.

IAB_Such_Besetzung_Qualifikation

Besetzungsdauer 

Die durchschnittliche Dauer, bis eine Stelle neu besetzt ist, ist insgesamt über die letzten Jahre angestiegen und lag 2015 bei 85 Tagen (gegenüber 70 Tagen in 2010). Allerdings hat diese Kurve keineswegs nur eine Richtung (nach oben), sondern schwankte über die letzten Jahre durchaus. Von 2012 bis 2014 fiel der Wert nämlich, um dann erst letztes Jahr wieder stark anzuspringen (vor allem in Westdeutschland).

IAB_Besetzungsdauer

Ich würde also mal sagen: War for Talent ja, aber dessen Intensität hängt immer auch ein wenig von der Konjunktur ab…

Interessanterweise ist über die Jahre auch der Abstand zwischen der geplanten und der tatsächlichen Besetzungsdauer ziemlich konstant geblieben.

Besetzungsdauer nach Qualifikation

Auch hier abschließend noch ein kurzer Blick in die Betrachtung der Besetzungsdauer nach Qualifikationslevel. Hier ist zu erkennen, dass mit steigender Qualifikation die Suche auch länger dauert.

Hier ist auch die “ungeplante Vakanzzeit”, also die Differenz zwischen geplanter und tatsächlicher Besetzungsdauer, am größten.

IAB_Besetzungsdauer_Qualifikation

Ich lass das mal so stehen, interpretieren mag diese Zahlen jeder für sich.

Den Kurzbericht zur Stellenerhebung kann man sich übrigens hier herunterladen.

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