Vortrag von Dr. Dennis Mocigemba beim CYQUEST Praxisseminar: Online Self Assessments made in Freiburg

Mit dem Unterschied zwischen eAssessments und SelfAssessments leitete Dr. Dennis Mocigemba von der Stabstelle Marketing und Wissensmanagement an der Universität Freiburg seinen Vortrag beim CYQUEST Praxisseminar 2009 ein.  In Folge der Änderung der Hochschulrahmengesetzgebung haben Hochschulen nun die lang eingeforderte Autonomie der Selbstauswahl  ihrer Studierenden erhalten. Neben dem höheren Aufwand, den die Auswahl der Studierenden mit sich bringt, steigt natürlich auch der Wettbewerb und es entsteht ein wachsender Orientierungsbedarf. Das heißt, Universitäten müssen, um dem Wettbewerb standzuhalten, die potentiellen Studierenden viel intensiver informieren.  Das wichtigste Ziel für die Universität Freiburg war es, die Abbruchrate unter den Studierenden zu verringern.

OSA made in Freiburg - Ziele

Dies wurde zum einen durch eine webbasierte, realistische und zielgruppenadäquate Darstellung von Fach, Universität und Studienort umgesetzt und zum anderen durch authentische Videointerviews von Peers („student generated content“) und die Möglichkeit der Studieninteressierten zur Reflektion und Kommunikation dieser Informationen.

Dr. Mocigemba betonte, dass es hier nicht gilt, die Eignung zu verbessern, sondern die Passung, um dadurch eine erhöhte Studienwahlsicherheit und langfristig eine verbesserte Studienerfolgsquote zu erreichen.

Das Konzept der Universität Freiburg besteht aus drei Bereichen:
•    meinFach,
•    meinStudieren und
•    meine Aufgaben.

Im ersten Bereich können die Teilnehmer ein SelfAssessment durchlaufen und erhalten anschließend Rückmeldungen bezüglich eigener Erwartungen, beruflicher und akademischer Interessen und optional zur Informiertheit. Außerdem verhelfen eine Fototour und Videointerviews dazu, den Habitus des Studiengangs besser zu erfassen. Der zweite Bereich besteht aus Fragen zu kritischen Studiensituationen („Situational Judgement Inventory“) mit direktem Feedback, Berufsfeldinformationen und Praktikumsberichten. Im dritten Teil können sich die Studieninteressierten an einigen, auf das jeweilige Studienfach bezogenen, Beispielaufgaben ausprobieren. Zum Schluss erhält der SelfAssessment-Teilnehmer ein Gesamtfeedback und die Möglichkeit die eigenen Ergebnisse über Facebook, Twitter und Co. mit Freunden zu teilen. Zurzeit bietet die Universität Freiburg insgesamt acht SelfAssessments für 14 Studiengänge an. Demnächst werden noch vier SelfAssessments für sieben weitere Studiengänge hinzukommen.

Dr. Mocigemba misst der Selbstauswahl der Studierenden durch SelfAssessments, die nicht nur inhaltliche Informationen zum Studienfach enthalten, sondern auch Informationen zur Hochschule, eine zentrale Rolle bei. Denn nicht nur die Wahl des passenden Studienfachs wirkt sich auf den Studienerfolg aus, sondern auch die Wahl der passenden Hochschule. Denn, wie Dr. Mocigemba betonte, die besten Studierenden nützen der Hochschule nicht, wenn sie nicht zur Hochschule passen und deswegen nach einigen Semestern die Hochschule wechseln.

Doch nicht nur durch SelfAssessments versucht die Universität Freiburg Studieninteressierte für sich zu gewinnen. Auch im Bereich Social Media ist die Hochschule aktiv. Podcasts bei iTunes U, Videos bei Youtube, Studierendenblogs – die Uni Freiburg ist in vielen Bereichen aktiv. Und sie wird noch aktiver werden. Denn auch wenn Dr. Mocigemba der Meinung ist, dass man die Bedeutung von Social Media nicht überschätzen sollte, spielt es doch eine zentrale Rolle dort vertreten zu sein, wo man die Zielgruppe trifft. Der Vortrag kann hier heruntergeladen werden.

Neben der Universität Freiburg bieten auch andere Hochschulen die Möglichkeit, sich durch SelfAssessments über einen Studiengang zu informieren. CYQUEST hat z.B. für die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) ein Studienorientierungs- und SelfAssessment-Tool für bisher 29 Studiengänge entwickelt, die „HAW Navigatoren“. Auch hier war das Ziel, die Passung zwischen Studieninteressierten und Studienplatz zu erhöhen. Aus der umfangreichen Evaluation gehen, neben dem verbesserten Hochschulimage, eine signifikant erhöhte Studienwahlsicherheit und ein höherer Grad an Informiertheit nach Durchführung des HAW-Navigators hervor. Unter www.haw-navigator.de sind alle Studiengänge aufgeführt, für die es bereits einen HAW Navigator gibt. Auf der Website www.hn-navigator.de ist nun ein dem Ansatz nach ähnlicher, aber selbstverständlich die individuellen Begebenheiten der Hochschule berücksichtigendes Angebot der Hochschule Niederrhein hinzu gekommen. Die HN Navigatoren informieren in einer ersten Ausbaustufe über die Studiengänge Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Mechatronik, Soziale Arbeit und Kulturpädagogik.

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